Ölmann und die Poesie

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„Ölmann ist ehemals – das erfuhr ich – ein ganz konservativer Kunstmann gewesen. Nach Goethe hatten noch ein paar halbwegs begabte Reimschmiede gelebt, und seit 1870 ungefähr war es mit der Dichtkunst aus, ganz aus, überhaupt aus. Es würden auch keine Dichter wiederkommen. Einen Goethe oder Shakespeare hatte die Natur nun schon gar nicht mehr zur Verfügung. Sein Professor hatte das gesagt, und der war Geheimrat.

Aber Ölmann ist eine Barometerseele und Windriecher. Er spürt das Wetter einen Tag voraus.“

Heute mal 500 Zeichen von Otto Ernst. Aus „Vom Strande des Lebens“; via Gutenberg Projekt.

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