Als ich fiel, konnte ich für eine kleine Weile entscheiden, worauf ich fallen wollte. Die Hände hatte ich tief in der Tasche meines langen Mantels vergraben, als ich stolperte. Nun blieb mir noch die Wahl auf den Knien zu landen, auf der Nase oder … ich riss mein Kinn nach oben und rummste mit dem unteren Teil meines Kiefers über die vom Regen nassen Kanten der Waschbetonplatten.
»Will I ever fall in Love again«, sang ich, als ich Blut triefend in die Küche meiner Gastgeberin kam. „Hej“, dachte ich, „was für ein Glück, dass Dein Vater Zahnarzt ist“. Ich war benebelt vom Sturz, die körpereigenen Schmerzmittel wirkten aber noch und so fühlte ich mich erstaunlich gut. Ein wenig dun, aber wenn ich ehrlich war umfing mich eine merkwürdige Hochstimmung.
»Dich schmeiß ich weg«, sagtest Du gerade zu einem Dutzend ausgeblühter Tulpen und ich wurde schlagartig traurig. Ich fiel von einem Gipfel in ein dunkles Tal. Auch die Musik aus dem Küchenradio konnte mich nicht wieder beruhigen, wie es deine DJ-Sets von Ibizaradio sonst immer taten.
Ich hatte Durst, unendlich großen Durst. Als ich mein Kinn befühlte, konnte ich die Hautlappen fühlen, die unter der Schwellung auseinander klafften. Ich trank den „Guten Morgen Tee“, den Du mir gemacht hast und fing an, Dich aufrichtig zu hassen.