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Trutzburg Millerntor

Vor mehr als zehn Jahren erzählte mir mein guter Freund M. von einer Romanidee. Er skizzierte eine schwule Liebesgeschichte in einer fernen Zukunft.

Die bundesstaatliche Ordnung hat sich aufgelöst. Macht wird von multinationalen Verwaltungskonzernen organisiert, die allesamt einer Clique von Milliardären gehören.

Durch ländliche Gebiete marodieren faschistische Banden. Ganz Mecklenburg-Vorpommern ist ein Gefängnis, in dem die Menschen sich selbst und nackter Willkür überlassen werden (ich weiß noch, dass ich mir Snake Pliskens New York City in einer Art Rostocker Version vorstellte). Aus einem dieser Gefängnisse flieht sein Held. In die Freie Stadt Hamburg. Im Centrum gibt es eine Trutzburg, die früher einmal ein Fußballstadion war. Im Millerntor leben die Menschen frei und vielfältig, allerdings unter ständigen Angriffen der corporativen Ordnung.

Wir sprachen über die Liebe in Zeiten der Repression, wie sich die Liebenden verlieren, wiederfinden und wie weit weg uns das vorkommt.

Seit diesem Januar ist aus der fantastischen Romanidee etwas geworden, was bedrohlich reale Formen annimmt.

Ich muss ihn dringend anrufen und fragen, wie es weiter geht.
Ich hoffe, es geht am Ende gut aus.

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Von 500 Zeichen

500 Zeichen am Morgen ist ein Autofiktionales-Prosa-Format, das ich seit 2023 mehrtäglich hier im Blog und im Fediverse sowie per Newsletter verschicke.

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