Pot-herb nennt der Mittzwanziger Tiktok Influencer die Kräuter, die ein Gericht verfeinern und die unsere Omas schon verwendeten.
Denn damals galt dasselbe (nur anders), was auch auf Segeltouren gilt: Frisches ist selten.
An Bord gibt’s meist One Pot Gerichte, in der Pfanne oder wirklich im Pott gekocht. Es kommen vorher gebunkerte Lebensmittel ins Essen (so ein bisschen wie im Weltraum oder bei Magellan, weil Einkaufen in Dänemark so teuer ist); es gibt meist Pasta, alle Variationen, kleine Penne, Maccaroni, Spaghetti, Linguine und Farfalle. Tomatenmark, Zwiebeln, Knoblauch, Chilis, getrocknet, manchmal frisch.
Ab und zu Salami. Oben drauf Parmesan oder sein günstigerer Cousin aus Bulgarien.
Auf so einem Zweiwochentörn streckt einen kaum der Skorbut nieder und trotzdem sind Kräuter die einzige Möglichkeit, der Mahlzeit frische Lebensenergie beizumischen.
Auf Drejø wächst beispielsweise das Pfefferkraut überall, im Hafen, auf dem Küstenweg… überall.
Es schmeckt wirklich scharf und würzt abends unsere Pasta.
Außerdem ist es gesund: „Die Pflanze ist antiskorbutisch, entschlackend und magenstärkend. Ein Aufguss der Pflanze wird bei der Behandlung von Leber- und Nierenkrankheiten verwendet, er erhöht die Herzamplitude, verringert die Frequenz und reguliert den Rhythmus. Sie wird auch als Lösungsmittel bei der Behandlung von Hautkrankheiten verwendet“.
Wikipedia weiss:
Das Pfefferkraut (Lepidium latifolium), meist Breitblättrige Kresse, Strand-Karse oder Senfkresse genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kressen (Lepidium) innerhalb der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae).
Ich sehe mich schon als Rentner mit weißem Vierwochenbart und Schippermütze kurze Videos aufnehmen — als erster segelnder Kräuterguru 😉
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