„Weißt Du, was ich besonders sexy finde?“, fragt Peter in die mittägliche Stille hinein.
‚Nein‘, antworte ich, ‚was denn?‘
„Französinnen, die ‚Eckernförde‘ sagen.“
Hier bloggt Erik H. – aus Hamburg-Altona.
„Weißt Du, was ich besonders sexy finde?“, fragt Peter in die mittägliche Stille hinein.
‚Nein‘, antworte ich, ‚was denn?‘
„Französinnen, die ‚Eckernförde‘ sagen.“
Heute Morgen am Hamburger Flughafen: eine ältere Dame fragt die Frau am Boardingcardcheck, wo sie hin muss. Die Gefragte schaut die Dame gelangweilt an (offenbar keine Viefliegerin, sie hat nur ein Stück Handgepäck) und entgegnet, ohne das rhythmische Kaugummikauen zu unterbrechen: „Folgen Sie einfach der Masse da“
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Photo taken at: Hamburg Airport
Von der Scham überwältigt, bricht beinahe die Stimme. Nun schauen sie alle zu mir. Zu spät; jetzt muss es raus. Wieder und wieder: ‚Entschuldigen Sie die Störung, ich lebe derzeit auf der Straße und …‘ – warum nur spüre ich keine Routine? Die meisten Menschen im Waggon scheinen eine zu spüren, routiniert lassen sie meinen Hilferuf über sich hinwegziehen.
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Photo taken at: Hamburg-Altona station
„Zurückbleiben heißt Zurückbleiben“, bellt der Fahrer der U1 durch seine altersschwachen Lautsprecher. Ich bleibe vor Schreck stehen und verpasse so den Zug.
Traurig blicke ich den Waggons hinterher, als sie im Tunnel verschwinden. Ein unachtsam weggeworfenes Einwickelpapier wird gegen seinen Willen hinterhergesogen.
Immerhin, den Zurückgebliebenen gehört nun für ein paar Minuten der ganze Bahnsteig. #ecriture #ecritureautomatique #munich #prosa
Dich zu küssen ist so schön,
Als würde die Zeit nicht vergehen.
Lass Deine Lippen bitte noch auf meinen liegen.
Lass uns zu den Sternen fliegen.
Ein Jahr lang, oder hundert.
Bis sich niemand mehr über die Küssenden wundert. „Hundert Jahre küssen (#LoveisLove Edition)“ weiterlesen
Ich habe eben das erste Mal einem mir Unbekannten Geld geschickt. Nun, so richtig unbekannt ist er mir nicht: wir haben viele gemeinsame Freunde, Menschen, die auch seine sind und die seinen Hilferuf geteilt haben. Menschen, denen ich vertraue.
Das macht es dann auch einem skeptischen Zeitgenossen, wie mir, einfach, aktiv zu werden. Nebenbei zeigt es die ungeheure Macht loser digitaler Verbindungen, etwas, was Forscher ‚weak ties‘ nennen und was bisher meist durch Hasskommentarwellen offenbar wird.
Nun zeigt das Netz via Facebook und Twitter seine solidarische Seite:
Mein persönlichster Post ever. Noch nie waren mir RTs wichtiger:#Hollerkaputt
Krebs ist ein Arschloch. https://t.co/gRiTgYfIEw— Claudius Holler (@C_Holler) March 30, 2016
Es ist ein nasskalter Tag, die Wolken hängen tief über den glänzenden Dächern der Stadt, als ich mich gegen Mittag aus dem Bett schäle. Das Herunterwerfen meiner Decke war schon eine Überwindung, das Heraussteigen aus der Mulde, in der ich die letzten 12 Stunden verbracht habe, ist eine Quälerei. Statt Tanzverbot sollte es am Karfreitag ein Aufstehverbot geben – ich würde mich daran halten. „Aufstehverbot“ weiterlesen
Ich wundere mich. Darüber, dass nach der Attacke der Terroristen nun wieder Flaggen gepostet werden, Nationalflaggen. Gestern die französische, heute die belgische.Man verstehe mich nicht falsch, ich liebe die Marseillaise, die Version von der Piaf besonders, und Struppi kann ich auch gut leiden. Aber waren das nicht Angriffe auf uns alle?, ob Deutscher, Brite, Türke oder Bulgare?
Ich zögere, einzustimmen in den Chor derer, die fragen, wo unsere Batches waren, als in Istanbul Bomben explodierten, genauso nebenan, wie Tel Aviv. Auch wenn die Frage berechtigt ist.
Ich suche das Verbindende und finde es. In der Vergangenheit, in der Europäer im Terror zuversichtlicher wurden, bei jedem Abwurf deutscher Bomben trotziger. Ich nehme mir ein Beispiel, an mutigen Israelis, die Tag für Tag Tram fahren. An syrischen Neudeutschen, die NPD-Kader bergen, an den Carsi Ultras, die gegen Erdogan aufbegehrten.
Ich verachte De Maizière. Und bleibe ein Grundrechtspatriot. Aux Armes, Töchter von Elysion: Lasst unsere Solidarität unsere Hymne und Umarmungen unsere wirksamste Waffe sein.
Mehr solche Flashmobs!
Dich zu küssen ist so schön,
Als würde die Zeit nicht vergehen.
Lass Deine Lippen bitte noch auf meinen liegen.
Lass uns zu den Sternen fliegen.
Ein Jahr lang, oder hundert.
Bis sich niemand mehr über die Küssenden wundert,
Die unter der Laterne stehen.
Oder liegen.
Bleib mit mir verbunden,
Das heilt alte Wunden.
Wenn wir nur keinen Strafzettel kriegen.
Kehraus, alles muss raus.
Das globalisierte Schweden wirft Bäume aus dem Fenster. Nadeln verkletten mein Haar, wie Konfetti bei der Einlaufparade. Alt ist das nun, was gestern noch lila strahlte. Raus damit; aus Herzen und Köpfen.
Nur meine Gärtnerin mahnt, ‚lass die alten Blütenstände stehen, sonst wissen die Neuen nicht, wie sie sich entfalten sollen‘ – stoisch streben sie immer noch gen Himmel; halten liebevoll die Stellung, während der kalte Ostwind an ihnen zerrt.
Einsame Vorbilder, tapfere Platzhalter.
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Photo taken at: Wintergarten St. Pauli