Farvel Lartschi

CW: Tod

Ich trauere um einen alten Freund, der in der HHer Werberszene beruflich eine Heimat hatte, meinen Freund Lartschi, bürgerlich Lars Trzebiatowsky.

Ich lese die Nachrufe seiner Kollegen und denke leise – zum Glück kannte ich auch andere Momente; die albernen, die leicht angetüdelten, die erst auf den 2. Blick tiefgründigen Gespräche, die in kumpelhaftem Gerangel endeten, auch die frustrierten – auch eben dieser Branche geschuldet und dem „Geiler-Macker-Sein-Müssen“ um das es dort oft geht.

Lartschi war mein Jahrgang und mir schwant der Horror, den seine Kinder und Liebsten gerade erleben. Ich werde versuchen, sein Andenken hoch zu halten, so ambivalent ernst und lustig, so vertrauensvoll offen und verschlossen wie er gleichzeitig war.

ps ich habe gewartet, bis die Meldung offiziell wurde; die Beerdigung und Trauerfeier hat bereits stattgefunden

pps Auch die 500Zeichen sind persönlich und Trauer und Tod gehören dazu, deswegen habe ich mich dazu entschieden, diesen Post auch hier zu posten …

Am 1. Mai geöffnet

Es gibt ein untrügliches Zeichen, dass in dem kleinen Dorf an der Ostsee die Saison nun bald losgeht: wenn der Kaufmann sonntags und feiertags offen hat, ist der Winter offiziell vorbei.

Am 1. Mai isses hier an der Außenförde soweit. Herr Schröder, fest mit seinem Laden verwachsen wie alle kleinen Kaufleute im Norden, wird nun das nächste halbe Jahr jeden Tag für uns da sein, Brötchen backen, Lottoscheine annehmen und das Lieblingsbier aus der Schanze bestellen.

Einhand um die Welt – Kapitel 1

Index: „Einhand um die Welt“ von Joshua Slocum


In dem schönen Land Nova Scotia, einer Meeresprovinz, erhebt sich ein Gebirgszug namens North Mountain, der einerseits auf die Bay of Fundy und andererseits auf das fruchtbare Annapolis-Tal blickt. Auf dem Nordhang des Gebirges wächst robuste Fichte, perfekt für den Schiffsbau, aus der schon so viele Schiffe aller Klassen und Formen entstanden sind. Die Menschen entlang dieser Küste sind hart, robust und stark und neigen dazu, mit der ganzen Welt zu konkurrieren. Es spricht immer für einen Seemann, wenn seine Geburtsstadt Nova Scotia ist. Ich wurde an diesem kalten Ort, am kältesten North Mountain, an einem kalten 20. Februar geboren, obwohl ich Bürger der Vereinigten Staaten bin – ein eingebürgerter Yankee, würde ich sagen, dass Nova Scotians nicht im wahrsten Sinne Yankees sind. Alle in meiner Familie waren Seefahrer; und wenn ein Slocum auftaucht, der nicht zur See gefahren ist, wird er zumindest die Neigung haben, Modelle von Booten zu schnitzen und Seereisen zu planen. Mein Vater war ein Mann, der, wenn er auf einer einsamen Insel gestrandet wäre, nur mit einem Taschenmesser und einem Baum den Weg nach Hause gefunden hätte. Er war ein guter Kenner von Booten, aber der alte Lehmhof, den ihn irgend ein Unglück einbrachte, war sein Anker. Er fürchtete sich nicht vor einer Prise Wind und er nahm nie seinen Platz in der Kirche ein.

Mich haben die Wunder des Meeres von klein an fasziniert. Im Alter von acht Jahren war ich bereits mit anderen Jungs in der Bucht unterwegs, mit erheblichen Chancen zu ertrinken. Noch als Junge hatte ich dann den wichtigen Posten des Kochs auf einem Fischereischiff inne; aber ich war nicht lange in der Kombüse, denn die Besatzung meuterte beim Anblick meines ersten Duffs und „warf mich raus“, bevor ich die Chance hatte, als kulinarischer Künstler zu glänzen. Der nächste Schritt auf dem Weg zum feuchten Glück führte mich als Matrose auf einem vollgetakelten Schiff auf eine Auslandsreise. So kam ich „über die Bugspitze“ und nicht durch die Kabinenfenster zum Kommando über ein Schiff.

Mein bestes Kommando war das der prächtigen Northern Light, von der ich Teilbesitzer war. Ich hatte allen Grund, stolz auf sie zu sein, denn zu dieser Zeit – in den Achtzigern – war sie das beste amerikanische Segelschiff, das es gab. Danach besaß und segelte ich die Aquidneck, eine kleine Bark, die mir von allen am nächsten an die Vollkommenheit der Schönheit heran kam und die, wenn der Wind wehte, keine Angst vor Dampfern hatte. Ich war fast zwanzig Jahre lang Schiffskapitän, als ich ihr Deck an der Küste von Brasilien verließ, wo sie Schiffbruch erlitt. Unsere Heimreise nach New York mit meiner Familie unternahmen wir im Kanu Liberdade, diesmal ohne Unfall.

Meine Reisen waren alle ins Ausland. Ich segelte hauptsächlich als Frachterkapitän und Händler nach China, Australien und Japan und runter zu den Spice Islands. Mein Leben sollte seine Tauenden nie an Land aufwickeln, dessen Bräuche und Sitten vergaß ich schließlich fast. Und so, als die Zeiten für Frachter schlecht wurden, wie sie es schließlich taten, und ich versuchte, das Meer zu verlassen, was blieb einem alten Seemann da zu tun? Ich wurde in die Brisen hinein geboren und hatte das Meer studiert, wie vielleicht nur wenige Männer, alles andere vernachlässigend. Als nächstattraktives kam nach der Seefahrt der Schiffbau. Ich sehnte mich danach, Meister in beiden Berufen zu sein, und mit der Zeit, gelang es mir, meinen Wunsch zu erfüllen. Von den Decks starker Schiffe aus hatte ich in den schlimmsten Stürmen Berechnungen angestellt, um die Größe und Art des sichersten Schiffes für jedes Wetter und jede See zu bestimmen. So war die Reise, von der ich jetzt erzählen werde, ein natürliche Konsequenz nicht nur meiner Abenteuerlust, sondern meiner lebenslangen Erfahrung.

An einem Wintermittag des Jahres 1892, in Boston, wo ich vor einem Jahr oder zwei vom alten Ozean angespült worden war, überlegte ich, ob ich mich um ein Kommando bewerben und wieder mein täglich Brot auf See verdienen oder ob ich in der Schiffswerft arbeiten sollte, als ich einen alten Bekannten traf, einen Walfänger-Kapitän, der sagte: „Komm nach Fairhaven und ich werde dir ein Schiff geben. Aber“, fügte er hinzu, „sie braucht einige Reparaturen.“ Die Bedingungen des Kapitäns waren für mich mehr als akzeptabel. Sie beinhalteten all die Unterstützung, die ich benötigen würde, um das Schiff seetüchtig zu machen. Ich war nur zu froh, sein Angebot anzunehmen, denn ich hatte bereits festgestellt, dass ich keine Arbeit in der Werft bekommen konnte, ohne zuerst fünfzig Dollar an eine Gesellschaft zu zahlen, und was ein Schiff zu befehlen angeht – es gab nicht genug Schiffe für alle. Fast alle unsere hochbordigen Schiffe waren zu Kohlenkähnen umgebaut worden und wurden schamhaft von einem Hafen zum anderen geschleppt, während sich viele würdige Kapitäne in den Seemannsheimen am Müßiggang versuchten.

Am nächsten Tag landete ich in Fairhaven, gegenüber von New Bedford, und fand heraus, dass sich mein Freund einen Scherz mit mir erlaubt hatte. Das „Schiff“ entpuppte sich als veraltete Slup namens Spray, von der die Nachbarn behaupteten, sie sei im Jahr 1 gebaut worden. Sie wurde liebevoll auf einem Feld in einiger Entfernungen zum Salzwasser abgepallt und war mit grober Leinwand bedeckt. Die Leute von Fairhaven sind fleißig und aufmerksam. Sie hatten sieben Jahre lang gefragt: „Ich frage mich, was Kapitän Eben Pierce mit der alten Spray machen wird?“ Als ich auftauchte, gab es ein Summen an der Klatschbörse: Endlich war jemand gekommen und arbeitete tatsächlich an der alten Spray. „Du wrackst sie ab, nehme ich an?“ „Nein; werde sie wieder aufbauen.“ Die Verblüffung war groß. „Wird sich das lohnen?“ war die Frage, auf die ich ein Jahr oder mehr lang antwortete, indem ich erklärte, dass ich es lohnend machen würde.

Meine Axt fällte einen kräftigen Eichenbaum in der Nähe für einen Kiel, und Bauer Howard brachte für einen kleinen Geldbetrag diesen und genug Balken für den Rahmen des Schiffes ein. Die Balken für die Rippen, gerade Stangen, wurden gedreht und bedampft, bis sie geschmeidig waren, und dann über einem Balken gebogen, wo sie befestigt wurden, bis sie gesetzt waren. Jeden Tag zeigte sich etwas Greifbares als Ergebnis meiner Arbeit, und die Nachbarn machten die Arbeit gesellig. Es war ein großartiger Tag in der Spray-Werft, als ihr neuer Steven aufgerichtet und am neuen Kiel befestigt wurde. Walfänger kamen von weit her, um ihn zu begutachten. Mit einer Stimme erklärten sie ihn für „A 1“ und in ihrer Meinung „geeignet, Eis zu zerschlagen.“ Der älteste Kapitän schüttelte mir herzlich die Hand, als die Brusthaken eingesetzt wurden, und er erklärte, dass er keinen Grund sah, warum die Spray nicht noch vor der Küste Grönlands „Bartenwale zerschneiden“ sollte. Das sehr geschätzte Steven-Stück stammte aus dem Kern des härtesten Eichenbaumes auf der Weide. Es spaltete später einen Korallenfleck in zwei Teile auf den Keeling-Inseln und erhielt keinen eigenen Kratzer. Besseres Holz für ein Schiff als Weideneiche wuchs nie. Die Brusthaken sowie alle Rippen waren aus diesem Holz und wurden wie erforderlich gedämpft und gebogen. Es war hart im März, als ich ernsthaft mit der Arbeit begann; das Wetter war kalt; dennoch gab es genügend Inspektoren, die mir mit Rat beisprangen. Wenn ein Walfänger in Sicht kam, ruhte ich einfach eine Weile auf meinem Stechbeitel und „schwätzte“ mit ihm.

New Bedford, die Heimat der Walfänger, ist durch eine Brücke mit Fairhaven verbunden. Sie „arbeiteten sich“ nie oft genug zum Werftgelände für mich hinauf. Es waren die charmanten Geschichten über den arktischen Walfang, die mich dazu inspirierten, der Spray einen doppelten Satz Brusthaken zu verpassen, damit sie Eis ausweichen konnte.

Die Jahreszeiten vergingen schnell, während ich arbeitete. Kaum waren die Rippen der Slup fertiggestellt, als die Apfelbäume blühten. Dann kamen die Gänseblümchen und die Kirschen bald danach. In der Nähe des Ortes, an dem die alte Spray nun aufgebockt war, ruhten die Asche von John Cook, einem verehrten Pilger-Vater. So erhob sich meine Spray von heiligem Boden. Vom Deck des neuen Schiffes aus konnte ich meine Hand ausstrecken und Kirschen pflücken, die über dem kleinen Grab wuchsen. Die Planken für das neue Schiff, die ich bald aufzusetzen begann, waren aus Georgia-Kiefernholz, anderthalb Zoll dick. Sie aufzusetzen, war mühsam, aber wenn sie einmal drauf waren, war das Abdichten einfach. Die äußeren Kanten standen leicht offen, um das Abdichten zu ermöglichen, aber die inneren Kanten waren so dicht, dass ich kein Tageslicht zwischen ihnen sehen konnte. Alle Nähte waren mit Durchbolzen befestigt, die mit Schraubenmuttern an den Balken befestigt waren, damit es keine Beschwerden gab. Viele Bolzen mit Schraubenmuttern wurden an anderen Stellen der Konstruktion verwendet, insgesamt etwa tausend. Mein Ziel war es, mein Schiff kräftig und stark zu machen.

Jetzt ist es ein Gesetz in Lloyd‘s, dass die Jane, die ganz aus dem Alten repariert wurde, bis sie völlig neu ist, immer noch die Jane ist. Die Spray änderte ihre Existenz so allmählich, dass es schwer zu sagen war, an welchem Punkt das Alte starb oder das Neue geboren wurde, und das war egal. Die Schanzkleider baute ich aus Weißeichenständern, vierzehn Zoll hoch, und bedeckte sie mit siebenachtel Zoll dickem Weißkiefernholz. Diese Ständer, die durch eine zweizollige Decksplanke geführt wurden, habe ich mit dünnen Zedernkeilen abgedichtet. Sie sind seitdem perfekt dicht geblieben. Das Deck bestand aus eineinhalb mal drei Zoll dickem Weißkiefernholz, das auf sechs mal sechs Zoll großen Balken aus Gelbkiefer oder Georgia-Kiefer gespießt wurde, die drei Fuß voneinander entfernt waren. Die Deckseinschlüsse waren eine über der Öffnung des Hauptlukens, sechs mal sechs Fuß groß, für eine Kochgalerie, und ein weiterer Trichter weiter achtern, etwa zehn Fuß mal zwölf Fuß groß, für eine Kabine. Beide ragten etwa drei Fuß über das Deck hinaus und waren ausreichend in den Raum eingelassen, um Stehhöhe zu bieten. In den Zwischenräumen entlang der Seiten der Kabine, unter dem Deck, richtete ich eine Schlafkoje und Regale für kleine Aufbewahrungsmöglichkeiten ein, wobei ich auch einen Platz für die Arzneimittelkiste nicht vergaß. Im mittschiffs liegenden Laderaum, das heißt, der Raum zwischen Kabine und Galerie, unter dem Deck, war Platz für Vorräte an Wasser, gesalzenem Rindfleisch usw., ausreichend für viele Monate.

Der Rumpf meines Schiffes war nun so fest und stark zusammengesetzt, wie es Holz und Eisen konnten, und die verschiedenen Räume waren abgetrennt. Ich machte mich ans „Abdichten des Schiffs“. Einige hatten ernsthafte Bedenken, dass ich an diesem Punkt scheitern würde. Ich selbst dachte über die Zweckmäßigkeit eines „professionellen Kalfaters“ nach. Der allererste Schlag, den ich mit dem Kalfatereisen auf die Baumwolle setzte, den ich für richtig hielt, hielten viele andere für falsch. „Es wird kriechen!“ rief ein Mann aus Marion, der mit einem Korb voller Muscheln auf dem Rücken vorbeiging. „Es wird kriechen!“ rief ein anderer von West Island, als er sah, wie ich Baumwolle in die Fugen trieb. Bruno wedelte einfach mit dem Schwanz. Selbst Mr. Ben J——, eine bekannte Autorität auf Walfangschiffen, dessen Verstand jedoch als wankend bezeichnet wurde, fragte eher zuversichtlich, ob ich nicht glaube, „es würde kriechen.“ „Wie schnell wird es kriechen?“ rief mein alter Kapitänsfreund, der von vielen lebhaften Pottwalen gezogen worden war. „Sag uns, wie schnell“, rief er, „damit wir rechtzeitig im Hafen ankommen können.“

Wie auch immer, ich trieb einen Faden Eichenmoos über die Baumwolle, wie ich es von Anfang an vorhatte. Und Bruno wedelte wieder mit dem Schwanz. Die Baumwolle „kroch“ nie. Als das Kalfatern beendet war, wurden zwei Schichten Kupferfarbe auf den Boden geklatscht, zwei Schichten Bleiweiß auf die Bordwände und die Schanzkleider. Das Ruder wurde dann montiert und gestrichen, und am nächsten Tag wurde die Spray zu Wasser gelassen. Als sie an ihrem alten, rostigen Anker hing, saß sie wie ein Schwan auf dem Wasser.

Die Abmessungen der Spray betrugen bei Fertigstellung zweiunddreißig Fuß neun Zoll Länge, über alles, vierzehn Fuß zwei Zoll Breite und vier Fuß zwei Zoll Tiefe im Laderaum, ihre Tonnage betrug neun Tonnen netto und zwölf Tonnen und einundsiebzig Hundertstel Brutto.

Dann wurde der Mast, eine schlaue New Hampshire-Fichte, angebracht, und ebenso alle kleinen Hilfsmittel, die für einen kurzen Kreuzfahrt notwendig waren. Segel wurden angeschlagen, und weg flogen wir, mein Freund Kapitän Pierce und ich, über Buzzard‘s Bay auf einer Probefahrt – alles in Ordnung. Das einzige, was meine Freunde entlang des Strandes jetzt beunruhigte, war: „Wird es sich auszahlen?“ Die Kosten für mein neues Schiff betrugen 553,62 Dollar für Materialien und dreizehn Monate meiner eigenen Arbeit. Ich war noch einige Monate länger in Fairhaven, denn hin und wieder fand ich Arbeit auf einem gelegentlichen Walfangschiff, das weiter unten im Hafen passte, und das hielt mich in der Überstunde.

Einhand um die Welt

von Joshua Slocum
Originaltitel: „Sailing Alone Around the World“
Übersetzung von Erik Hauth (blog.ring2.de); tlw. unterstützt von AI
Illustrationen: Thomas Fogarty, George Varian

Kapitel 1: Abstammung Neuengland mit Hang zum Yankee-Doodle – Jugendliebe Meer – Kapitän der Northern Light – Verlust der Aquidneck – Rückkehr aus Brasilien im Kanu Liberdade – Das Geschenk eines „Schiffes“ – Der Wiederaufbau der Spray – Rätsel aus Finanzen und Dichtung – Die Taufe der Spray.

Der einsame Mann und das Meer: Die Abenteuer des Joshua Slocum

Als ich die Geschichte von Joshua Slocum hörte, erinnerte sie mich an die wagemutigen Seefahrer aus vergangenen Zeiten. Sein Leben und seine Reisen, von denen er in seinem Buch „Sailing Alone Around the World“ berichtete, faszinierten mich. Hier war ein Mann, der sich in den endlosen Weiten des Ozeans verlor, um die Welt mit nichts als seinem Boot und seinem Mut zu umrunden.

Eine Neuübersetzung des Segelklassikers „Sailing around the world“ mithilfe von AI und eigenem Redigieren

Erik Hauth, Blogger und Übersetzer

Slocum war kein Mann vieler Worte, aber seine Taten sprachen Bände. Sein Leben war ein ständiger Kampf gegen die Elemente, ein Tanz mit dem Wind und den Wellen, der ihn durch die unendlichen Weiten des Meeres führte. Als ich mir seine Reisen vorstellte, konnte ich nicht umhin, an die Geschichten von Ernest Hemingway zu denken, an die Männer, die mutig genug waren, das Unbekannte zu erforschen und ihre Grenzen zu überschreiten.

Seine Reise begann in Fairhaven, Massachusetts, wo er seine kleine Segelyacht, die Spray, für die lange Reise vorbereitete. Es war ein bescheidenes Boot, aber für Slocum war es alles, was er brauchte. Mit nur einem Handgriff und dem Wunsch, die Welt zu sehen, stach er in See.

Die Reise war nicht einfach, und Slocum traf auf zahlreiche Herausforderungen. Stürme peitschten über das Meer, und die Einsamkeit der endlosen Weiten des Ozeans war manchmal überwältigend. Doch Slocum zeigte eine unerschütterliche Entschlossenheit, die ihn über alle Hindernisse hinwegtrieb.

Er segelte durch die raue See des Atlantiks, passierte das Kap Hoorn und durchquerte den stillen Ozean. Seine Begegnungen mit den Menschen und Kulturen entlang seines Weges waren von großer Bedeutung, und er hielt sie in seinen Erzählungen fest, die die Essenz seiner Reise einfingen.

Es war nicht nur die physische Reise, die Slocum durchmachte, sondern auch eine Reise zu sich selbst. In der Stille des Ozeans fand er Frieden und Klarheit, und seine Worte reflektierten die tiefe Verbundenheit, die er mit dem Meer empfand.

Als er schließlich nach drei Jahren auf See nach Hause zurückkehrte, war er ein anderer Mann. Seine Reise hatte ihn verändert, und seine Geschichte inspirierte Generationen von Abenteurern und Träumern.

Joshua Slocum mag nicht die gleiche literarische Berühmtheit wie Ernest Hemingway erlangt haben, aber seine Abenteuer sind ebenso fesselnd und inspirierend. In seinen Erzählungen finden wir die Essenz des menschlichen Geistes, der sich gegen die Widrigkeiten der Natur stellt und dabei seine eigene Stärke entdeckt.

Einhand-Seemannsgarn

Gegen Mitternacht zog der Nebel wieder zu, dichter als je zuvor. Man konnte fast „darauf stehen“. So ging es einige Tage lang weiter, und der Wind nahm zu, bis auf Orkanstärke.

Die Wellen schlugen hoch, doch ich hatte ein gutes Schiff. Dennoch fühlte ich mich in dem düsteren Nebel einsam, wie ein Insekt auf einem Strohhalm inmitten der Elemente.

Ich hielt das Ruder fest, und mein Schiff hielt ihren Kurs, und während sie segelte, schlief ich.

Joshua Slocum. 1935.


Title: Sailing Alone Around the World

Author: Joshua Slocum

Hemingway meets St. Pauli

Was macht ein AI-Modell mit der Anweisung, einen jungen Amerikaner statt nach Paris nach Hamburg St. Pauli verschlagen zu lassen?

Tl;dr: AI kann keinen Hemingway schreiben; einzelne Passagen, leicht reduziert, sind aber brauchbare Vorlagen.


Hemingway besucht St. Pauli:

„Die Überreste der durchzechten Nacht klebten wie Schatten an ihm, die Erinnerungen an die Reeperbahn, die in seinen müden Augen flackerten, waren, ein frisches Gemälde vergangener Ausschweifungen, noch feucht.

Das Millerntor erhebt sich vor ihm: ein Tempel des Fußballs, dessen Tore Geschichten von Siegen und Niederlagen flüstern.

Der Rhythmus der Fangesänge dröhnt in seinen Ohren wie der Herzschlag dieser aufgewühlten Stadt.“

Altonaer Zuckerfest

„Eid Mubarak“ heißt der Gruss, den sich praktizierende Muslime am Neumond nach dem Fasten zurufen. In der Heimat meiner Kinder ein Fest, das sich in die lokale Kultur eingewoben hat.

Ich denke immer wieder gerne an das gemeinsame Feiern des „Zuckerfestes“ in der Altonaer Grundschule meiner Kinder. Ein kleiner Moment, der die protestantisch geprägte Mehrheitsgesellschaft ein wenig beiseite schiebt und den Blick frei gibt auf unsere Nachbarn im Viertel.

Walkapriolen

Die Kapriole ist ein scheues Ding und wird von uns deswegen so geschätzt, weil sie selten ist und nach gelungenem Auftritt auch wieder ging.

Die gemeine Wetterkapriole ist in unseren Breiten am Häufigsten. Dass gleich zwei Buckelwale nun Flensburg besuchen, die ist neu. Sie scheinen es sich gemütlich zu machen. Was kommt als nächstes? Haie vor Heiligenhafen?

Wenn sich Kapriolen häufen, spricht man von einem Trend — und den finden dann nicht nur die Heringe im Belt wenig lustig.

Grüne Linie

Wer es bis hierhin geschafft hat, hat Oma immer gesagt, den trägt die Kraft des Frühlings, die Kraft der Erneuerung, noch einen weiteren Sommer.

Ich denke an die, die wir auf dem Weg zur ostergrünen Markierung verloren haben.

Alte, Junge, Schwache und Starke.

Die Starken befällt die Dunkelheit des Winters am stillsten. Niemand kann die nagende Todeskälte sehen, niemand bemerkt, dass sie bei den ersten warmen Strahlen nicht lächelnd in die Sonne blicken.

Niemand.

Stille Sucht

„Ich weiss nicht genau, wann ich damit angefangen habe. Nur an eines kann ich mich genau erinnern: ich mochte es zu Anfang nicht“, sagte er irgendwie beiläufig als ich in die Straße einbog, in der wir beide seit 25 Jahren leben.

„Was?“, fragte ich. „Zigaretten oder Bier? — ich mochte lange kein Bier“, sagte ich.

„Kaffe!“, rief er. „Nicht ein verdammter Tag in 40 Jahren ohne min. zwei Tassen. Hast Du mal versucht davon wegzukommen? Ist die Hölle — kommste noch mit hoch?“

Frühling auf Mallorca - 004

500 Zeichen on Tour: Podcast-Episode vier nimmt euch mit in den Frühling auf den Balearen.

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Texte in diesem Podcast:

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Ahoi.

Gift

Wann war der Moment, als im Deutschen das Wort für Geschenk zur Beschreibung lebensbedrohlicher Substanz wurde?

Beide kommen von Außen. Da ist jemand, etwas, das es uns verab- oder hinreicht. „The gift“, oder auch „de Gift“ im Plattdeutschen, das Hingegebene, wurde im Deutschen zum Gift. Das Verabreichte — das tödliche Grausen.

Manchmal von anderen, den Erben ;), oder uns selbst; in geringen Dosen als Gabe für die Sinne, hochdosiert als letztes Geschenk vor dem Sterben.