Seit einiger Zeit nannte sie sich „Ruby“. Das klang schöner als ihr Geburtsname, fand sie. Und wer sagt denn, dass man einen Namen behalten muss, womöglich das ganze Leben. Ihre Mutter nannte sie stur Petra. Sie konnte das nicht verstehen. Ihre Lieblinge aber, denen sie zuhause ein neues Heim gab, die verstanden es. Auch wenn […]
Schlagwort: 500Zeichen
Schnittmuster
Ein windiger Juni schickt kurze, schnelle Wolkenbänder über die Ostsee als wir auslaufen. Wir müssen uns beeilen, in zwei Tagen sollen wir in Hamburg sein. Wie in Burdas Magazinen schneiden wir Schnittmuster in den Großen Belt. Nach 10 Stunden Kreuz hängen uns die Arme und die Prinzenrolle ist alle. Immerhin, von den meisten Huschen, in […]
1 Jahr 500 Zeichen
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Ein Jahr #500Zeichen im Fediverse und im Blog. Was als kleines Formatexperiment begann, ist immer noch eines, nur dass mehr als 250 Menschen den mehrtäglichen Posts per Newsletter oder bei Mastodon folgen. Fünf von euch haben mich bei SteadyHQ oder Ko-Fi sogar mit nem Kaffeegeld versorgt. Dazke dafür. Ich überlege, ob ich das Format überarbeiten […]
Lohals
Er versuchte zu duschen, ohne viel zu atmen. Irgendwie hatte er die Vorstellung, dass allein sein Atemsog die schwarzen Placken Schimmel von der gekachelten Duschwand ablösen könnte. Immerhin, die Dusche war heiß, höllenheiß. Das brauchte er jetzt, nach dem knackigen Törn um die Nordspitze Fünens. Die Wärme brachte die Lebensenergie zurück, auch wenn es ihm […]
Ich sitze im Cockpit und warte auf die angekündigten knapp 40 Knoten Wind, als meine Gedanken abschweifen. Erst folgen sie den dahinjagenden Wolken, wo weiße Türme stolz dahingleitend, von aufgeregt zerfisselten dunkelgrauen gejagt, sich mit dem weißen Schleier zwischen ihnen verspleissen. Es schauert Hagel aus diesem Sturmtuch, ergießt sich über die halbe süddänische Insel. Dann, […]
Bordbasilikum 12.0
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Jedes Jahr zu Beginn der ersten längeren Tour kaufen wir einen Topf Basilikum. Wer schon mal für einen Sommertörn gebunkert hat, der kennt das, wenn beim Stauen kindliche Erinnerungen angezapft werden: Dosen Ravioli, Spaghetti mit haltbarer Tomatensauce, Dauerwurst. Das autarke Leben an Bord und kleinen dänischen Häfen, die einem schon per Havnepenge das letzte Hemd […]
Im Alter Lebenstraum
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Jedes Mal wenn W. aus dem Urlaub Fotos schickt, frage ich mich, ob das immer noch so ist, dass pittoreske italienische Dörfer auf neue Bewohner hoffen, weil die alten verschwinden. Quasi McPomm in lebenswert. Ich träume mich dann auf den Marktplatz, an dem ich jeden Tag sitze. Ich trinke Espresso und schaue dem Dorf beim […]
Hochkamp
Hier gibt es keine Zäune zu sehen. Die stecken nämlich in mächtigen Hecken. Drei Meter hoch aus Rhododendron oder so. Man kann von der Straße, auf der keiner parken muss, die oberen Stockwerke sehen. Weiß, herrschaftlich, einige mit einem Türmchen. Die Nachbarn sieht man höchstens mal vor Gericht, dafür öfter den ägyptischen Botschafter und Bekannte […]
Spezi im Späti
Moin.Moin. Stefan ist jetzt Sportdirektor.Jo.Ob sich was ändert?Jo.Was meinst du was?Alles. Kostet, oder?Jo.Und wer bezahlt das?Wir.Aber wir sind doch St. Paulianer?Jo.Und Kühne?Der zahlt nie. Bleibt Baumgart?Nö.Wieso?Kaufst Du Spezi im Späti?Nö.Siehste.
Wie 2014 nur anners
2014 war das Sommerhalbjahr warm und lang. Von einer selbstverständlichen Unschuld gelabt, die uns heute verloren ist. Der Hafenmeister hatte Ende Mai schon braune Beine.Kurze Hosen waren seine Uniform in dieser warmen Wonne;dort zu arbeiten, wo andere Urlaub machen. Den idle Blick auf die Ostsee gerichtet, blinzelnd in den hellblauen Nordhimmel lächeln – und annersrum. […]
Am 1. Mai geöffnet
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Es gibt ein untrügliches Zeichen, dass in dem kleinen Dorf an der Ostsee die Saison nun bald losgeht: wenn der Kaufmann sonntags und feiertags offen hat, ist der Winter offiziell vorbei. Am 1. Mai isses hier an der Außenförde soweit. Herr Schröder, fest mit seinem Laden verwachsen wie alle kleinen Kaufleute im Norden, wird nun […]
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Gegen Mitternacht zog der Nebel wieder zu, dichter als je zuvor. Man konnte fast „darauf stehen“. So ging es einige Tage lang weiter, und der Wind nahm zu, bis auf Orkanstärke. Die Wellen schlugen hoch, doch ich hatte ein gutes Schiff. Dennoch fühlte ich mich in dem düsteren Nebel einsam, wie ein Insekt auf einem […]
Hemingway meets St. Pauli
Was macht ein AI-Modell mit der Anweisung, einen jungen Amerikaner statt nach Paris nach Hamburg St. Pauli verschlagen zu lassen? Tl;dr: AI kann keinen Hemingway schreiben; einzelne Passagen, leicht reduziert, sind aber brauchbare Vorlagen. Hemingway besucht St. Pauli: „Die Überreste der durchzechten Nacht klebten wie Schatten an ihm, die Erinnerungen an die Reeperbahn, die in […]
Altonaer Zuckerfest
„Eid Mubarak“ heißt der Gruss, den sich praktizierende Muslime am Neumond nach dem Fasten zurufen. In der Heimat meiner Kinder ein Fest, das sich in die lokale Kultur eingewoben hat. Ich denke immer wieder gerne an das gemeinsame Feiern des „Zuckerfestes“ in der Altonaer Grundschule meiner Kinder. Ein kleiner Moment, der die protestantisch geprägte Mehrheitsgesellschaft […]
Walkapriolen
Die Kapriole ist ein scheues Ding und wird von uns deswegen so geschätzt, weil sie selten ist und nach gelungenem Auftritt auch wieder ging. Die gemeine Wetterkapriole ist in unseren Breiten am Häufigsten. Dass gleich zwei Buckelwale nun Flensburg besuchen, die ist neu. Sie scheinen es sich gemütlich zu machen. Was kommt als nächstes? Haie […]
Grüne Linie
Wer es bis hierhin geschafft hat, hat Oma immer gesagt, den trägt die Kraft des Frühlings, die Kraft der Erneuerung, noch einen weiteren Sommer. Ich denke an die, die wir auf dem Weg zur ostergrünen Markierung verloren haben. Alte, Junge, Schwache und Starke. Die Starken befällt die Dunkelheit des Winters am stillsten. Niemand kann die […]
Stille Sucht
„Ich weiss nicht genau, wann ich damit angefangen habe. Nur an eines kann ich mich genau erinnern: ich mochte es zu Anfang nicht“, sagte er irgendwie beiläufig als ich in die Straße einbog, in der wir beide seit 25 Jahren leben. „Was?“, fragte ich. „Zigaretten oder Bier? — ich mochte lange kein Bier“, sagte ich. […]
Der Autor teilt persönliche Erfahrungen aus seinem Newsletter und beschreibt seinen Wechsel zu Fediverse sowie das Betreiben einer Mastodon-Instanz. Er berichtet von inspirierenden Momenten auf Mallorca außerhalb der Saison und teilt Texte aus seinem Blog über den Frühling und das Leben auf der Insel.
Des Weiteren reflektiert er über Popkultur, Schreiben in verschiedenen Formaten und ermutigt zur Unterstützung von Charity-Organisationen wie Sea-Watch und Mission Lifeline. Abschließend bittet er um Feedback zum Podcast und lädt die Zuhörer ein, sich auf neue Texte im März zu freuen.
Gift
Wann war der Moment, als im Deutschen das Wort für Geschenk zur Beschreibung lebensbedrohlicher Substanz wurde? Beide kommen von Außen. Da ist jemand, etwas, das es uns verab- oder hinreicht. „The gift“, oder auch „de Gift“ im Plattdeutschen, das Hingegebene, wurde im Deutschen zum Gift. Das Verabreichte — das tödliche Grausen. Manchmal von anderen, den […]
Krähengedanken
Warum Krähen lieber hüpfen statt zu fliegen?, hatte ihn schon immer gewundert. Manchmal hatte er das Gefühl sie taxierten ihn – von der Seite mit einem Auge. Dann hüpfen sie einen halben Auerbach und gucken mit dem anderen Auge. Und diese Tiere sollen sehr intelligent sein?, weit bringt sie das ja nicht. Später dachte er […]
Genderst du schon?
„Wie haltet ihr das eigentlich mit dem Gendern?“, fragte eine Freundin der Familie neulich, ü80 und neuerdings Newsletterabonnentin der 500Zeichen . Es nervt sie im Alltag ein wenig, was ich verstehen kann. Allerdings, und das besprachen wir auch, gewöhnt man sich schnell daran. Ein paar Glottisschläge später, merkt man die kurze Respektpause garnicht mehr. Alternativ […]
Gölj
Es war früh. Das Watt und der Himmel gingen ohne Horizont ineinander über. Von dunklem in helles Grau. Noch war niemand unterwegs, er hatte die Stille vor Sonnenaufgang für sich allein, als sein Stiefel im Schlick stecken blieb. So sehr er sich anstrengte, er bekam ihn nicht frei. Hinter ihm legte etwas seine warme Hand […]
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Alles was an den 90ern besonders war, kann man im Indiefilm „Clerks“ von 1995 bewundern. Die Trostlosigkeit der Vororte in den USA aus denen Grunge entstand. Die Überforderung, zwischen Jugend und Erwachsensein eingezwängt zu sein – die sich über die schnellen Dialoge über Oralsex und Kultur auf den Zuschauer überträgt. Münztelefone, keine Handys. Die nie […]
Was bleibt
Habt ihr euch schonmal gefragt, was von euch, von eurem Wirken in Erinnerung bleibt? Einen kleinen Vorgeschmack kann man bekommen, wenn man alte Kollegen aus dem alten Job wiedersieht. In meinem Fall blieb dort ein wenig schmeichelhafter Spitzname für einen Kunden. Obwohl mich dort kaum noch einer kennt, hält sich der hartnäckig. Ein wenig traurig […]
Random-Glück
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Spontan freundlichsein, Fremden gegenüber, macht nachweislich glücklicher. Immer mal wieder praktiziere ich „RAKs“, wie das in der Soziologie heisst: „Random Act(s) of Kindness“. Manchmal werfe ich Kleingeld hinter mich oder lege es auf Stufen. Ich stelle mir dann vor, wie sich jemand freut beim Finden. Heute war ich Empfänger einer solchen spontan-freundlichen Aktion. Ich hatte […]
Day of the Dude
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In Neuseeland wird man nicht schief angeschaut, wenn man als Religion „Jedi“ angibt, Jediism ist dort als Kirche anerkannt. George Lucas also der erste Mensch, der Blockbuster- und Religionsstifter ist. Was das über unsere Popkultur-zentrierte Welt sagt, überlasse ich deinem Urteil. Ich habe mich heute zu entspannen und soll schwierigen Gedanken aus dem Weg gehen, […]
Mondaufgang
Vom goldenen Schein seiner großen Gefährtin beschienen, quält sich der Mond heute aus dem Bett der Nacht. Selten haben die ungleichen Liebenden viel Zeit zusammen. Es ist eine Stunde vor Sonnenaufgang, als sie sich trennen. Er muss heute eher hoch, rein in den klammen Rest der Nacht; darf auf keinen Fall mit ihr zusammen gesehen […]
Stillleben
Als er nach einer Woche Urlaub wieder nach Hause kam, war alles so, wie er es verlassen hatte. Die Kaffetasse stand noch da, wo er sie hatte auf dem Tisch stehen lassen; nur war der letzte Tropfen inzwischen zur Kruste getrocknet. Die Tulpen hatten noch eine Weile weiter gelebt, bevor sie sich ihrem Schicksal ergaben. […]
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Eine große orange Sonne geht heute über dem Kap unter. Die Lebensspenderin schickt letzte Strahlen in mein Gesicht. Sonnenwinde verbinden sich mit den Südwinden, die auf Sylt heute Nacht Orkanstärke erreichen. Zusammen genommen, spüre ich die zusätzliche Energie beinahe und denke einen komischen Gedanken: nicht weit südlich sehen sie dieselbe Sonne und steigen kurz nach […]
Die werden mit Kopf gegessen
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In meiner Lieblingstaverne auf St. Pauli (der Taverna Plaka, frdl. Empfehlung) streitet man gerne. Über Politik, Essen und das Leben an sich — in der jahrtausendealten Gewissheit, dass das ein und dasselbe ist. Als der Hamburger Sommer seine letzten großen Tage hatte stritten sich zwei Ober darüber, bei welchen Sardellen man den Kopf mitessen sollte. Die […]
Frühling auf Mallorca
Es ist Frühling an der Platja de Palma. Mit 2 Windstärken huscht eine laue Brise über den mit braunen Filzknödeln übersäten Strand. Einheimische erkennt man daran, dass sie Wollmütze und Daunenmantel tragen. Touristen, dass ihnen 15 Grad und Sonne warm genug sind für Shorts und Flip-Flops. Ich sitze bei einem Caffè Cortado in einer der […]
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Erst wenn die Sonne hinter der langen Landzunge untergeht, wird es sichtbar: das alte Leuchtfeuer von Formentor. Sie ist noch keine Minute fort, da erhascht das geübte Auge seinen warnenden Blitz. Jeder Leuchtturm hat seine eigene Frequenz, manche fast einen Beat. Das Feuer von Formentor hat keinen grünen oder roten Korridor, keine Kadenz. Es zeigt sich […]
Selbstglaubwürdigkeit
Mein Kumpel O. ist nicht nur n „feiner Kerdl“, wie mein Opa das ausgedrückt hätte, er trägt auch noch eine große Verantwortung. Für einen mittelmäßigen Konzern, der sich im Haifischbecken von Finanzinteressen, Medien und renitenten Eigentümern behaupten muss. Er gibt dann und wann Interviews in denen er dann Sätze erfindet, die so nur er sagen […]
Patrone des Frühlings
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Geduldig wartet die Patrone des Frühlings auf ihren Einsatz. Seit Monaten schon auf den Ästen munitioniert, ragt sie in den Winterhimmel über den die grauen Boten des Vorfühlings rasen. „Ist es nicht schon soweit?“, scheinen sie zu fragen. Wenn man genau hinschaut, zittern und wackeln manche von ihnen vor Vorfreude. „Der Februar muss weg“, sagt […]
Es ist mir bewusst geworden, dass meine Stimme bei einigen Hörerinnen und Hörern beruhigend wirkt und sie dabei einschlafen können – ein Kompliment, das ich sehr schätze. Deshalb werde ich versuchen, ruhig zu sprechen.
In dieser Episode werde ich den Text „Autogramm“ vorlesen, der von einer lustigen Begebenheit in einem Supermarkt handelt. Außerdem werde ich über einen Schneetag, politische Themen und ein Rezept für Rosenkohlpesto sprechen. Im Januar habe ich auch über eine Demonstration gegen die AFD berichtet, die ein großer Erfolg mit vielen Teilnehmern war. Ich erinnere mich daran, wie ich beim Frühstück ein MTV-Jingle im Kopf hatte und daraufhin einen Beitrag geschrieben habe.
Ich finde es großartig, dass ich die Kommentare in meinem Blog beantworten und somit eine Verbindung zu meinen Hörerinnen und Hörern herstellen kann. Im nächsten Beitrag werde ich über einen talentierten Autor sprechen, dessen Villa ich kaufen würde, wenn ich Millionär wäre. Außerdem werde ich weitere Texte ankündigen, die in Zukunft veröffentlicht werden. Die nächsten Beiträge in meinem Podcast und Blog werden sich mit verschiedenen Kunst- und Musikthemen sowie mit einer Serie aus den Nullerjahren befassen.
Ich hoffe, dass ihr meine 500 Zeichen genossen habt und vielleicht dabei einschlafen oder inspiriert werden konntet. Ihr könnt die 500 Zeichen abonnieren oder mir einen Kaffee spendieren, um meine Arbeit zu unterstützen. Wir hören uns Ende Februar wieder. Bis später und vielen Dank für euer Feedback!
Gib mir gerne einen Ko-Fi aus: https://ko-fi.com/blogfrei
Intro/Outro: Act Five von Piero Peluche – CC-Lizenz
A long way
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In einer Lieblingsserie —“Life on Mars“ (BBC) — wird der Protagonist Sam ins England der 70er Jahre katapultiert. Dort struggelt er vor allem mit der rüden und gewaltvollen Art des Polizeichiefs. In einer Szene platzt Sam der Kragen: er brüllt seinen Ärger über das Gesaufe, den Sex- und Rassismus, die Missachtung aller Regeln dem Chief […]
Ich hab Hauntologie
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Achim Reichel wird Tik-Tok Star in Korea. Tracy Chapman steigt mit ihrem 36 Jahre alten Album auf der Nummer 1 in die Itunes Charts ein. Aufguss, Renaissance?, was ist das? Popkultur wiederholt sich selbst, ohne wirklich Neues in den Pool zu kippen. Der wird langsam moosig. Dieses Gefühl gibts auch in wissenschaftlich: „Hauntologie“ heißt die […]
Stevies Festplatte
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Tracy Chapman wirkte auf der Grammy-Gala zwischen den ganzen jungen Künstlerinnen wie eine Weise aus einer anderen Welt – Überbleibsel aus einer Zeit, in der große Konzerte die Popwelt bevölkerten. Wir hörten als ganze Familie das „Mandela“ Konzert aus Wembley im NDR (über die Stereoanlage) und schauten TV nebenbei. Chapman war uns völlig unbekannt als […]
Ölmann und die Poesie
„Ölmann ist ehemals – das erfuhr ich – ein ganz konservativer Kunstmann gewesen. Nach Goethe hatten noch ein paar halbwegs begabte Reimschmiede gelebt, und seit 1870 ungefähr war es mit der Dichtkunst aus, ganz aus, überhaupt aus. Es würden auch keine Dichter wiederkommen. Einen Goethe oder Shakespeare hatte die Natur nun schon gar nicht mehr […]
Ottos Villa
Kennt ihr die Szene im Weihnachtsklassiker „Ist das Leben nicht schön“, wo Protagonist George Bailey beim örtlichen Købmand immer das Feuerzeug-Orakel nach einer Million Dollar befragt? Mir geht das in letzter Zeit so, wenn ich an der alten Villa von Otto Ernst in Othmarschen vorbeigehe. „Wenn ich mal Millionär bin, kaufe ich dieses Haus“; und […]
Frühling in Sagres
Leise startet der Frühling,kommt aus Sagres angeflogen. Mit 40 Kilometern am Tag. Allein gegen die Zeit.Entflieht Zeitzonen in Australien.Vorwärts nach Europa, nach Portugal.Von dort aus nach Altona. Gefühle, Gedanken, Gedichte, Poesie,Blätterteig und Außengastronomie. Langen, warmen Sonnenschein mag jedes Kind.Erinnert er uns doch daran, dass wir noch lebendig sind. Ich genieße den Vorfrühling in Hamburg mit […]
HSV-Stau
Am Samstag fuhr ich auf der A7 nach Norden, als kurz hinter Bahrenfeld der Verkehr stockte, auf der rechten Seite stands ganz still. Die Kennzeichen waren mannigfaltig: WL, ROW, H, alle von südlich der Elbe. Vor der Ausfahrt ‚Volkspark‚ staute sich der Abbiegeverkehr; BMWs aus Winsen drängelten, Harburger SUVs hupten. Chaos. Kleiner Tipp aus St. […]
Herum
Anna gehörte zu der Art Menschen, die immer um etwas herumgehen müssen, bevor sie umdrehen. Beim Spazierengehen war das ein Baum oder ein Wartehäuschen. Es gefiel ihr, wenn zumindest symbolisch der eine Weg ein Ende fand – sie ein Ziel ereichte, bevor der Rückweg begann. Einfach nur umzudrehen war ihr zuwider. Sonntag hatte sie ihren […]

Beim Essen und der Politik hört ja bekanntlich der Spaß auf. Bei meiner Oma in dem kleinen Fischerdorf bei HH, aus dem wir stammen, hört der Spaß beim #Grünkohl auf. Ihr #Rezept hat Zutaten und Auf-gar-keinen-Fall-Zutaten, quasi „Wegtaten“: Frischer Grünkohl (frisch gezupft oder von Lüders) Schmalz (viel) Prise Zucker Schluck Wasser Bauchspeck Kochwürste (2 zum […]
Überall Antifa
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Dass Politik auch Spaß machen kann, sieht man überall im Netz gerade. Rennradfahrer, Autisten, Bäckergesellen, Weinbauern, entlegene Regionen genauso wie Gamer und IT-Consultants, alle basteln ihre eigenen Antifa-Sticker. Das ist lustig. Und zeigt: das Sichwehren gegen Rechts ist überall, Antifa eher eine lose Verabredung als Organisation. Zu welcher Antifagruppe gehörst Du?, überleg mal. Ich muss […]
Widerständiges Rosenkohl-Pesto
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Ich stehe gestern bei meinem Gemüsehöker kurz unentschlossen herum, da fragt er mich: „Hast Du schon unser Grünkohlpesto probiert?“ Ich staune, und sehe auch so aus. „Man kann aus allem Möglichen Pesto machen — und wer einmal damit anfängt, kauft nie wieder eins im Supermarkt“. Ich habe heute mein erstes Rosenkohl-Pesto gemacht (Grünkohl war aus). […]
Auf die Straße
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Meine Mutter hat vor zehn Jahren schon gesagt, dass ihre ganze Hoffnung auf der Generation ihrer Enkelinnen liegt. Nur müssten die auf die Straße statt in Apps vergifteter Schönheit nachzujagen. Gestern habe ich mit meiner Tochter telefoniert, wir haben uns verabredet zu demonstrieren. So richtig echt auf der Straße, mit ihren Mitschülern. Hamburg nutzt heute […]
Nach Hause laufen
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Ich bin heute von der Arbeit nach Hause gelaufen. Das war schön und anstrengend zugleich. Glitschig, eisig, Schneeregen, der mir ins Gesicht bläst. Mein Bruder brachte mich auf die Idee einen Kopfhörer mitzunehmen. War mir vorher nicht eingefallen. Und wie das so ist mit Dingen, die man ausprobiert, man fragt sich „warum hab ich das […]
Autogramm
Eben bei Tengelmann in München-Moosach, einem kleinen Supermarkt mit Brezelbäckerei, wie man sie oft in Bayern findet. Ich lege meinen kleinen Einkauf auf das frisch gewienerte Förderband und bezahle mit EC-Karte. Als die Kassiererin routiniert in einer fließenden Bewegung den Bon und den EC-Beleg aus dem kleinen Drucker zieht, sagt sie ebenso routiniert: „Hier bitte […]
Moderator teilt Alltagsgeschichten, spricht über Bio-Bauer, Segelausflug und wachsende Tulpen. Nächste Episode in zwei Wochen. Danke an die Unterstützer!
2021, Erik Hauth
2024
https://blog.ring2.de/
In dieser ersten regulären Episode des 500 Zeichen Podcasts begrüßt Erik seine Hörer herzlich und wünscht ihnen ein frohes neues Jahr. Er plant, dieses Jahr wieder regelmäßig zu podcasten und vielleicht auch das ein oder andere Experiment auszuprobieren. Erik ist erstaunt, dass seine Nullnummer bereits 50 Hörer hatte, obwohl er ein relativ unbekannter Podcaster ist. Das Thema des Podcasts sind die 500 Zeichen Artikel, die Erik regelmäßig per Newsletter, Blog, Fediverse, Facebook oder Instagram veröffentlicht. In diesen Artikeln teilt er Gedanken, Anekdoten und kleine Geschichten aus dem Alltag. Manchmal experimentiert er auch mit Gedichten oder Dialogen. Er erklärt, dass seine Supporter ihn ermutigt haben, dass es nicht schlimm ist, wenn mal ein 500-Zeichen-Posting langweilig ist, da bereits in ein oder zwei Tagen ein neues kommen wird, das zur aktuellen Gemütslage passt. Erik freut sich über Feedback von seinen Abonnenten und teilt seine Kontaktdaten für Rückmeldungen mit. Für die ersten 14 Tage des Jahres hat Erik geplant, ein paar 500 Zeichen Postings vorzulesen und über sie zu erzählen. Die ersten beiden Geschichten handeln von einem Blogbeitrag über Wellness als Rebellion und einer Erfahrung in Ägypten, bei der Erik ein Zitat über das Vertrauen in Gottes Plan kennengelernt hat. Erik erzählt auch von einer Begegnung mit dem Biobauern Gunnar und seinen Gedanken über die Qualität von frischer Milch. Schließlich erzählt er von einem Segelausflug durch die dänische Südsee und reflektiert über Erinnerungen und ihre positive Wirkung auf die Stimmung in schwierigen Zeiten. Er beendet die Episode mit der Geschichte von Tulpen in einem Glas, die trotz des Abschneidens weiterwachsen und sich zum Licht hin strecken. Erik bedankt sich bei den drei Personen, die ihn unterstützen, und kündigt an, dass die nächste Episode in zwei Wochen erscheinen wird.
Generated Shownotes
Chapters
0:00:01 Willkommen zum 500 Zeichen Podcast!
0:01:05 Was sind eigentlich die 500 Zeichen?
0:01:09 Nullnummer – Eine vielversprechende Startidee
0:02:01 Täglicher Newsletter mit 500 Zeichen Artikeln
0:02:10 Regelmäßige Posts mit Anekdoten und Gedanken des Autors
0:03:22 Feedback erwünscht über verschiedene Kanäle
0:03:44 Vorstellung der Idee und Einleitung der 500 Zeichen Postings
0:05:00 Rebellion gegen Verwertungslogik durch selbstliebevolle Fürsorge
0:05:28 Inshallah – Eine Geschichte in Ägypten
0:07:22 Unwägbarkeiten auf der Reise – Alles liegt in Gottes Hand
0:08:10 Eine Bandbreite an Anekdoten und Themen im Podcast
0:08:59 Bekanntes Gesicht im Fernsehen – Der besorgte Biobauer
0:10:24 Gunnar besorgt über die Stimmung im Landvolk
0:10:54 Erinnerungen an frische Milch und den Winter
0:13:14 Ein Segelabenteuer in der dänischen Südsee
0:15:45 Betrachtungen über das Leben der Tulpen
Long Summary
In dieser Episode spreche ich über meine Pläne für den 500 Zeichen Podcast im Jahr 2024. Ich habe gemerkt, dass einige von euch die Nullnummer des Podcasts gehört haben und möchte dieses Jahr regelmäßig Episoden veröffentlichen. Die Grundidee ist, dass ich alle 14 Tage Artikel vorlese, die ich auf verschiedenen Plattformen veröffentliche. Diese Artikel handeln in der Regel vom Leben, Anekdoten, Gedanken oder Gedichten. Feedback ist mir dabei sehr wichtig.
In der heutigen Episode lese ich zwei Geschichten vor. Die erste handelt von der Rebellion der Wellness, in der ich über meine Erfahrungen mit Wellness-Trends spreche. Die zweite Geschichte spielt in Ägypten und heißt „Inshallah“. In dieser erzähle ich von meiner Reise zum Roten Meer und den Pyramiden und dem Gefühl der Ungewissheit, was auf dieser Reise passieren wird. Es geht darum, dass wir unser Bestes tun können, aber am Ende liegt es in Gottes Hand, ob wir unser Ziel erreichen.