Old Owls Nest schlafen im echten Tipi in Florida

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Wir haben auf unserer Florida Rundreise überall übernachtet: in einem 4-Sterne Hotel, einem Beach Resort an der Golfküste und in einem Super-Luxus-Sport Resort in Key West. In einem Designerhotel in Miami und in einem schlimmen Motel. Aber nirgendwo haben wir besser geschlafen, war die Übernachtung ein größeres Erlebnis, als im Tipi des Old Owl’s Nest.

Nach unserem Beachtag in Fort Meyers Beach hatten wir uns etwas ganz besonderes vorgenommen: Eine Übernachtung in einem echten Indianer-Tipi. Ich hatte diese exotische Location schon von Deutschland aus gebucht, weil wir auf unserer Florida Rundreise etwas spezielles erleben wollten – wir wurden nicht enttäuscht.

Schlafen in einem echten Indianerzelt – der Natur näher geht nicht.

Floral City, FL.: – zunächst fährt man vom Interstate Highway eine Weile ins Landesinnere. Die Straßen werden immer schmaler, die Häuser kleiner. An vielen hängt die Südstaaten-Flagge. Wir merken, wir sind auf dem Land. An der angegebenen Adresse weist nicht viel auf ein „Indianer-Dorf“, ein kleiner Pfeil zeigt auf ein Movable Home, das so ausschaut, wie viele andere hier auch. Darüber ragen die Spitzen der Zeltstangen von zwei Tipis in den inzwischen blau-weißen Himmel. Uns kommt ein schmächtiger Mann entgegen und winkt uns hinein. Er heißt Oleg – er und seine Frau Aleks betreiben seit Januar diese zwei Tipis, die sie nach Original-Vorlagen haben bauen und von einem Schamanen mit einer Rauchzeremonie haben weihen lassen.

Es ist in diesem Juni am Nachmittag noch sehr heiß und schwül. Gerade hat es noch wie aus Eimern gegossen. Wir sind gespannt, wie das Tipi von innen aussieht.

Aleks und Oleh kommen beide aus New York, ursprünglich aus dem russischen Teil der Ukraine, was man ihnen auch nach 20 Jahren in den USA noch anhört. Aleks ist Künstlerin und hat die Tipis selbst bemalt und verziert. Innen finden sich haufenweise Naturmotive; „alles Tiere, die man hier sehen kann und die einen nachts besuchen kommen“, erklärt uns Oleg. „Wir haben hier eine große Eule, ein uralter Vogel, den hört man nachts jagen“.

Fischen, relaxen, Feuer machen. Eine Insel der Entspannung

Hinter den beiden Tipis – unseres heißt Sitting Bull, nach dem großen Häuptling benannt und von einem seiner Nachfahren geweiht – liegt ein Fluss, an dem man gut fischen kann. Es gibt dort Aal-ähnliche Fische, die scharfe Zähne haben und eher an einen Alligatoren erinnern. Ihr Fleisch schmeckt wie Hühnchen, sagt Oleg.

Heute Abend gibt es aber veganes Essen – Aleks kocht und immer vegan. Leider hat sich heute alles ein wenig verschoben, sodass wir eine Weile werden warten müssen. Das macht uns nichts aus, wir machen ersteinmal Feuer und trinken auf unsere gute Wahl ein amerikanisches Guiness. Das habe ich in einem Super Target gefunden und war sofort neugierig geworden: Eine kleine Brauerei in Pensilvania  braut dieses helle Bier mit der Lizenz der berühmten irischen Brauerei. Es ist sehr lecker, frisch und vollmundig. Meine Empfehlung, wenn gerade kein Craft-Bier-Laden zur Verfügung steht.

Als die Sonne über den Wipfeln untergeht, hören wir die alte Eule rufen und wie auf Signal, kommt Aleks mit einem veganen Chili, das seines Gleichen sucht.

Als wir uns satt schlafen legen, hören wir, wie um uns herum Floridas Tierwelt erwacht. „Die Traumfänger funktionieren sehr gut“, hatte Oleg uns noch eine gute Nacht prophezeit, „hier hat noch nie jemand schlecht geträumt“. Und in der Tat, langsam rutsche ich in einen tiefen Schlaf und wache am nächsten Morgen erfrischt auf.

Ruhiger Schlaf dank Traumfänger

Wir machen uns mit der kleinen Kaffeemaschine unseren lieb gewonnenen Starbucks Verona Kaffee und schnacken noch eine Weile mit Oleg. Sie wollen dieses Haus verkaufen und sich noch mehr Zelte anschaffen, das Geschäft läuft gut an. Sie haben vornehmlich Gäste aus Europa und aus der Nähe. Für die meisten Amerikaner ist das Übernachten in einem Tipi einfach schwer vorstellbar, sagt er. Europäer sind da neugieriger und weniger verwöhnt.

Dabei hatte das Tipi alles, was man in den USA als Standard ansieht:

  • Einen guten Insektenschutz
  • Eine Klimaanlage
  • Gemütliche und gute Betten (Queen Size)

Wir versprechen wiederzukommen und in unserem Bekanntenkreis ein wenig zu trommeln. Oleg winkt uns zu, als wir mit unserem Ford Expedition vom Hof fahren. Der Name unseres Autos stimmt sprichwörtlich, das erste Mal in diesem Florida-Urlaub. 😉

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