Autor: Erik H.
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Hexenbräu
Eine Hafenkneipe auf St. Pauli. Der Raum ist rauchig, laut, und die Stimmen der Fußballfans überlagern das Klirren der Gläser. Zwei Freundinnen, Kathi und Luisa, sitzen an einem Tisch in der Ecke, ihre Astra-Flaschen beschlagen vom Kondenswasser. Kathi zieht ihre Lederjacke aus, während Luisa nachdenklich auf ihre Flasche starrt.
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Faule liefern früh
Donald Trump will sofort nach seiner Amtsübernahme 100 Dekrete unterschreiben. Das klingt nach Tatendrang. Mich erinnert das an eine Mahnung, die mir mein alter Skipper in den 1980ern gab: „Hüte dich vor den Eifrigen, die sind faul und erlahmen schnell“. Wir segelten damals zusammen in der Nordadria, immer mal wieder kamen Mitsegler an Bord. Einer…
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Franz Beckenbauer: Erinnerungen an einen Libero
Manche Erinnerungen kommen einem so merkwürdig vor, es könnten auch Träume sein. Oder die von jemand anderem. Ich schaue gerade die Beckenbauer Doku im ZDF und als ich die signifikanten Bewegungen des Liberos sehe, legt sich meine eigene Erinnerung darüber. Das hab ich schonmal gesehen?, nur in echt. Nur getrennt von einer Tartanbahn. Ich muss…
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Elstern
Die Elstern stolzieren Auf dem verschneiten Dach herum, Als wäre es ein Boardwalk.
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Ganz passabel
Er war ein ganz normaler Mann. Er selbst fand sogar, ein passabler. Ein Guter. So alles in allem. Trotzdem machte er manchmal Sachen. Neulich freute er sich darüber, dass die Nachbarn in der Reihenhauskolonie ihre blaue Tonne ebenfalls neben seine stellten, obwohl der Abholtag erst nächste Woche ist.
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O 2025!
„May the powerful play go on. And me may contribute a verse.“ Frei nach Walt Whitmans „O me. O life“.
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Seenot an Silvester
Meine ersten Erinnerungen an Silvester spielen unten am Fluss, an dem wir wohnten. Ich erinnere mich an sehr helle weiße und rote Punkte, die langsam an Fallschrimen über den Himmel und durch den Nebel trieben. Die fand ich am schönsten. Mein Opa erklärte mir, dass dies abgelaufene Seenotmunition war, die alle Nachbarn da verschießen; und…
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Spieleerfinder
Am 2. Weihnachtstag sitzen die übrig Gebliebenen des großen Weihnachtsschmaus am Frühstückstisch und verspeisen die üppigen Reste. (In der Familie meiner Frau gilt nach wie vor der Nachkriegsgrundsatz, man habe besser zuviel als genug) Gestern haben wir ein Spiel gespielt, „Hitster„, das viel Spaß gemacht hat. In a nutshell — man rät das Erscheinungsjahr eines…
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Weihnachtsapfel
Auf der Wiese an der still fließenden Au steht ein Apfelbaum. Alle Äpfel sind von ihrem Ast gejumpt, als die Zeit und sie selbst reif waren. Inzwischen ist Winter, neben den Äpfeln hat der Baum auch alle Blätter abgeworfen. Nur ein Apfel hängt noch, wirkt fast trotzig. Als wollte er sagen, was soll ich da…
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Alicanto
Papa, erzählst Du mir ne Gutenachtgeschichte? Aber eine mit „Moral der Geschichte“ und so. Hmm, lass mich kurz überlegen. Ok, ich habs. Es war einmal… In Kalifornien. Eine Frau, nennen wir sie Susan, war gerade 36 geworden. Eigentlich kein besonderer Geburtstag und doch tut sie etwas merkwürdiges: Von einem Tag auf den anderen kündigt sie…
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Krippe Kellerbar
Es begab sich zu einer Zeit, da jeder geschätzt wurde und zu dem Ort zurück reiste, dem er entsprang. Für die Familie meiner Frau ist das eine Kellerbar im Norden Hamburgs. Jedes 2. Jahr treffen dort die Nachfahrinnen friesischer Einwanderer zusammen, um an einer großen Tafel zu Speisen, das Jahr Revue passieren zu lassen und…
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Grüner Himmel
Plötzlich verfärbte sich der Himmel grün. Meine Frau sprang vom Küchentisch auf und befahl: „Bring die Kinder ins Auto. Sofort!“ „Aber warum? Was ist los?“, stotterte ich. „Ich erklär’s dir später. Los, beweg dich!“ drängte sie, ihre Stimme scharf wie das Tonatenmesser, das sie immer noch in der Hand hielt. Während ich die Kinder in…
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Kompassschlüssel
Mit 16 begann ich, Kutter auf der Elbe zu segeln. Die „Dockenhuden“ vom MSC Blankenese war legendär – ein Jugendkutter mit einer resoluten 18-jährigen Kutterführerin namens Katrin. Echte Erwachsene? Fehlanzeige. Ich war kein Anfänger. Seit meinem ersten Lebensjahr segelte ich mit, später dann im Opti selbst. Trotzdem wusste ich, was den „Neuen“ blühte: „Taufe“ vor…
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Plötzlich in Farbe
In meiner Generation gibt es eine klare Kante. Eine Grenze, die nachvollziehbare Wahrnehmung in bunt von einer abstrakten in Schwarzweiß trennt. Alles, was meine Großeltern (und meine Eltern vor meiner Geburt) an Erleben dokumentierten, blieb fpr mich abstrakt. Weil auf den harten Kartonagen die Welt in Grautöne zerfällt. Die Geschichte des 2. Weltkrieges gehört dazu.…
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Plötzlich in Farbe
In meiner Generation gibt es eine klare Kante. Eine Grenze, die nachvollziehbare Wahrnehmung in bunt von einer abstrakten in Schwarzweiß trennt. Alles, was meine Großeltern (und meine Eltern vor meiner Geburt) an Erleben dokumentierten, blieb für mich abstrakt. Weil auf den harten Kartonagen vor 1970 die Welt in Grautöne zerfällt. Die Geschichte des 2. Weltkrieges…
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Blogs sind tot
… es leben Blogs. Vom Uberblogger Webring und anderen tollen Menschen. Im Rahmen meiner „Reclaim the Web“ Strategie für 2025, aktiviere ich meinen Blog als zentralen Hub für mein Geschreibsel ins Internet. Darüber spreche ich nu aber ja gerne und oft. Heute möchte ich von den Menschen erzählen, die mich wieder zum Bloggen brachten –…
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Die Bahn kommt
Location: HH-Dammtor Bahnsteig für Fernzüge. 1 Grad Celsius, HHer Nieselregen Ich warte auf den ICE nach Berlin. Angezeigt sind 34 Minuten Verspätung. Und während ich noch überlege, mich noch mit etwas Reiseproviant einzudecken, geschieht ein modernes Wunder: Die Verspätung verringert sich. 30 Minuten, 24, 20. Ach nee, jetzt doch nur 15. Ich bin baff und…
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Seglers Traum
Valence, 1°, schwacher Wind aus Nord. Was machen Segler im Winter? Sie träumen, vom Segeln. Manche segeln wirklich das ganze Jahr durch. Wenige haben sich auf den Weg gemacht, nach Süden bspw. über die garstige Biskaya. Oder durchs Festland durch. Heben und senken sich entlang deutsch regierter Flüsse, begradigt und automatisiert, tingeln monoton über kleine…
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Nach der Flut
Luft 1°Wind 1-2 Bft aus SW Heute Nacht bekam die Luft Schrammen, so nah kratzte sie am Gefrierpunkt entlang. Die Heizung faucht angestrengt, während sie versucht alles Klamme aus der Kajüte zu pressen. „Für solche Tage hat der Gott der Friesen den Rumgrog erfunden“, sagt Gerd immer. Nach der Sturmflut ist vor dem Nichts. Nebel…
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Gleichgraukalt
Vier komma acht Grad war die Tiefsttemperatur heute Nacht, der Tag schafft nur unbedeutend mehr, fünf. Der klamme Nebel macht alles gleich. Klamm, klein und einsam. Willkommen in meiner nebligen Welt. Unter der grauen Glocke ist man näher bei sich. Das erhöht die Anfälligkeit für Melanchologie, sagt M. Nachher kommt Wind. Ist er stark genug,…
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Kleinere Regenpausen
Heute ist Montag, der Wind kommt lebhaft aus Nordost. In Böen erreicht er 25 Knoten, was gegenan schon das erste Reff bedeuten würde. An Segeln ist aber nicht zu denken im Dezember, höchstens zu träumen. Anders als meine Onlineexistenz erfindet sich Segeln ja nicht jedes Jahr neu. Seit 2010 auf eigenem Kiel, bei Kiel (hihi),…
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102
Es ist Advent. Wir feiern den Anfang vom Ende. Holen grünes Gestrüpp in die Stuben und zünden es oben an. Kerzenschein drinnen und künstliches Flimmern draußen an den Hauswänden, Made in China. Es sind noch über hundert Tage bis Frühlingsanfang. 102, um genau zu sein. Ich hasse den Winter in Hamburg. Und von Jahr zu…
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Dunkerly
In #Dunkerly wird es früh duster zu dieser Zeit des Jahres. Die Touristen, die im Sommer mit Hausbooten die Schleuse zum See verstopfen, sind längst wieder in den Städten, konsumieren. Hier ist man jetzt unter sich. Als der Korrektor der Grundschule ziemlich dun vor die Tür des Pubs trat, hatte es gerade aufgehört zu regnen.…
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Earl Grey, heiss
Wenn ich mir einen Tee koche, Earl Grey, schön heiß, und mich mit meinem Pad gemütlich in einen Sessel setze, komme ich mir regelmäßig vor wie Captain Jean-Luc Picard. Manchmal erwische ich mich dabei, wie ich den Bund meines Hoodies kurz, mit einem Ruck nach unten, geradeziehe. Gerade, wenn ich mich in die Lektüre der…
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Entspannte Jugend
Unsere Kinder rasen neuerdings nach dem Abi in losen Gruppen um die Welt. Eindrücke und Erfahrungen sammeln sie nicht beim Bewachen von Kanonen in der Lüneburger Heide, sondern in Vietnam und Kambodscha. Voller Frieden, Neugier und Zuversicht. Was sie an lokalen Trophäen sammeln, schicken sie in Koffern nach Hause. Für später. Doch manchmal kommt so…
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Wo geht’s hier zu den Pyramiden
Ich war einmal in Ägypten. Am roten Meer. Von da aus ist es ein ganzes Stück Strecke zu den Pyramiden. Weil wir trotzdem Lust hatten, fragten wir den Fahrer eines Kleinbus, den mit der schönsten Musik und dem hübschesten Gebimmel im Innenraum, wie lange man denn brauche. Er schaute uns an, überlegte kurz und sagte…
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Rehe
Ich gehe öfter an der Wedeler Au entlang. Ein kleines Biotop am Rande der kleinen Stadt, die im Westen sich an Hamburg ran duckt. Ich habe da schon Auerhähne gesehen, Reiher und viele Gänse, auf dem Weg nach Süden – ach der Süden… Im früh hereinfallenden Dunkel huschen Schemen und Schatten über die Weide. Selten…
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Alfamann
A. ist ein Freund und Sammler. Er liebt alte Alfa Romeos. Seine Frau heißt Giulia, kein Witz. A. erzählte mir, dass sein Tankwart in Holm ihm erzählt hätte — er ist wirklich sein bester Freund — dass der HSV einen Trainer mit Flugangst engagieren wird, um seine CO2-Ziele zu erreichen. „Soweit ist es unter Habeck…
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I-Ging 32: „Die Dauer“
Das I Ging Orakel Nummer 32: „Die Dauer“, das besser „Ausdauer“ hieße, modern erklärt Hexagramm 32, auch „Die Dauer“ genannt, steht für Beständigkeit und Ausdauer. Es beschreibt eine Situation, in der Stabilität durch konsequentes Handeln und das Bewahren von Werten erreicht wird. In einer sich ständig wandelnden Welt erinnert dieses Hexagramm daran, dass wahre Stärke…
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Über Bord pissen
Es ist die Beichte des Seemanns, das Erlebte über Bord zu pissen. Besonders wird es dann, wenn man das gemeinsam kann. Wenn min Deern ihren Rücken ganz nach achtern dreiht, dann geiht dat ok tosammen. Aber niemals vergessen: don’t cross the Strahler! Herr Steuermann, ach Steuermann,Mein Herz ist gar so schwer.»So bind ein gut Stück…
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„Der ist verrückt, der hasst seine Bücher“
„Du bist doch bekloppt, Deine Ebooks zu verschenken“, sagt M. am Telefon. Sie mag meine Bücher. Sie kennt mich gut. Mein erster Chef sagte immer, „Was nix kostet, ist nix wert“. Ja, ja, das mag ja sein, er sagte aber auch, dass Prince Michael Jackson nicht das Wasser reichen könne — welch ein Narr! M.…
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Auf ein Jahr des Träumens
Die Natur strebt nach stabilen Zuständen — so auch wir als Teil von ihr. Wenn dann mal kein Land in Sicht ist, ärgern uns absurde Ideen, denen wir versuchen aus dem Weg zu gehen. Was aber, wenn wir Klabauters Stiimme zulassen; uns einlassen? Im Nebel ist jede Richtung gleich richtig. Verstand und Augen nutzlos. Lass…
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Herbst und Arbeit
Das Deck ist pitschnass, dabei hat es nachts gar nicht geregnet. Ein untrügliches Zeichen, dass der Herbst naht. Fischer B. hat seine STRA 2 auf den Slip gezogen, um das Unterwasserschiff von Pocken zu befreien. Später kommt dann der neue Antifoulinganstrich.“Das mach ich dann im Herbst“, lacht er, „die Arbeit läuft ja nicht weg“. „Heute…
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I-Ging 56 – „Der Wanderer“
Einführung in das I Ging Das I Ging, auch bekannt als das „Buch der Wandlungen“, ist eines der ältesten chinesischen Orakelbücher und hat eine tiefgreifende spirituelle und philosophische Bedeutung. Es besteht aus 64 Hexagrammen, die jeweils aus sechs Linien bestehen, die entweder durchgezogen (Yang) oder unterbrochen (Yin) sind. Diese Hexagramme repräsentieren verschiedene Zustände und Situationen…
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Einhand um die Welt
von Joshua SlocumOriginaltitel: „Sailing Alone Around the World“Übersetzung von Erik Hauth (blog.ring2.de); tlw. unterstützt von AIIllustrationen: Thomas Fogarty, George Varian Kapitel 1: Abstammung Neuengland mit Hang zum Yankee-Doodle – Jugendliebe Meer – Kapitän der Northern Light – Verlust der Aquidneck – Rückkehr aus Brasilien im Kanu Liberdade – Das Geschenk eines „Schiffes“ – Der Wiederaufbau…
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Für jeden beginnt der Frühling irgendwann
In meiner Familie haben wir ein festes Datum für den Frühlingsbeginn. Bei uns fängt der Frühling am 18. März an, dem Geburtstag meiner Schwiegermutter. Bei der kurzen Recherche zu ihrer Geburtstagskarte fiel mir auf, dass es DEN Frühlingsanfang gar nicht gibt. Es kommt ganz darauf an, an wen oder was man glaubt (oder die vor…
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Nach Hause laufen
Ich bin heute von der Arbeit nach Hause gelaufen. Das war schön und anstrengend zugleich. Glitschig, eisig, Schneeregen, der mir ins Gesicht bläst. Mein Bruder brachte mich auf die Idee einen Kopfhörer mitzunehmen. War mir vorher nicht eingefallen. Und wie das so ist mit Dingen, die man ausprobiert, man fragt sich „warum hab ich das…
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Autogramm
Eben bei Tengelmann in München-Moosach, einem kleinen Supermarkt mit Brezelbäckerei, wie man sie oft in Bayern findet. Ich lege meinen kleinen Einkauf auf das frisch gewienerte Förderband und bezahle mit EC-Karte. Als die Kassiererin routiniert in einer fließenden Bewegung den Bon und den EC-Beleg aus dem kleinen Drucker zieht, sagt sie ebenso routiniert: „Hier bitte…
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Tulpenleben
Tulpen wachsen auch nach dem Abschnitt weiter. Gemeinsam stehen sie in einer Vase und recken sich zum Licht. Wenn man sie fragte, sie würden sicher sagen, sie wären am Leben. Und vielleicht wetteifern sie ja miteinander, wer die höchste wird, die schönste, schillerndste. Und am Ende neigen sich ihre Köpfe nach unten, öffnen sich ihre…
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Morgensegeln
6:00 Uhr: Leinen los Lyø. Kaum Wind. Das Schiff schlupt leise mit drei Seemeilen/h durch die dänische Sydsee und ich denke mir: so ein Morgen hat was. Wenige andere Yachten sind so früh unterwegs – der Dunst der Nacht liegt noch näckig über dem nahen Land. Ein paar Kühe stehen schräg an einem Abhang neben…
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Besorgter Bio-Bauer
Gestern habe ich Gunnar im Fernsehen gesehen. Er ist Biobauer und fährt mit seinem schnittigen Wagen immer auf dem Ottenser Biomarkt vor. Oft übernachtet er dann bei unseren Nachbarn, den Malern. Gunnar ist nett — und besorgt, über die „besorgten Bauern“. So eine Stimmung im Landvolk kenne er nicht. Habe prompt von meiner ersten Kuhmilch…
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In schā’a llāh
Bereite alles,So gut wie Dir möglich,Dann mach Dich auf den Weg. Und ob Du dann dort ankommst, wo Du hinwolltest? In schā’a llāh. Dies ist das Ende eines bemerkenswerten Dialoges, den ich im März vor ein paar Jahren in Ägypten führte. Ich hatte einen einheimischen Busfahrer gefragt, wie lange es von hier bis zu den…
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Wellness ist Rebellion
Eine gute Freundin hat einmal einen Satz gesagt; einen von denen, die dir zunächst unsinnig vorkommen, im Laufe des Lebens aber von Ereignissen und Erlebtem mit Sinn aufgeladen werden. „Wellness ist Rebellion“ — schrieb Noah vor ein paar Jahren in ihren Blog. Ich glaube inzwischen, das stimmt. Vor allem die ohne sündhaft teure Hotels am…
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Silvester Elfchen
Silvester Letzte Stunde Warten wird lang Wie war sie nochmal?, wie fühlte sie sich an?, die Wärme Deiner Worte, die Hitze der Sonne, das Streichen des milden Sommerwindes, der aus Ost kam und sechs Wochen lang jede Feuchtigkeit aus der Erdkrume und meiner Haut zog. Das Eintauchen ins Meer. Das Duschen am Steg. Diese herrliche…
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Knutschen statt Böllern
Ich erinnere gar nicht mehr, wann ich zu Silvester meinen letzten Schinken D-Böller gekauft habe. Hatte keine Lust mehr, rumzuböllern. Wollte lieber tanzen und Sekt trinken. Ich weiß noch: irgendwann wollte ich mal wieder das „Feeling“ von früher… und war ent angeödet vom Knallen. Hab den Rest verschenkt — und bin zurück zu den coolen…
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Ayatollah
Ich hatte mal einen Lehrer, der war aus der dunklen Zeit übrig geblieben. Vorsitzender des Vereins zur Erhaltung der Deutschen Sprache und Träger eines mächtigen weißen Bartes, der zu seinem Spitznamen führte: Ayatollah. In seinem durchaus erkennbaren Bemühen, uns Sprache und Weltgeographie beizubringen, regte er sich oft über die Verkürzungswut der Engländer und all ihrer…
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Kurze Vornamen
Ist euch schonmal aufgefallen, dass einige Namen ohne den Vornamen komisch klingen. Mister King klingt doch irgendwie anders als Stephen King, oder? Die Kraft von Vornamen sollte man kennen, bevor man eigene Kinder bekommt. Denn jeder hat einen und jeder bedeutet etwas, insbesondere für denjenigen, der ihn hört. Ich mag kurze Vornamen. Habe aber auch…
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Ein Amerikaner am Millerntor
Eine Nacht auf St. Pauli Es war eine kalte Nacht in St. Pauli, der Wind trug den Duft von Zigarettenrauch und Freiheit mit sich. Der Millerntorplatz erwachte zum Leben, als der Amerikaner seinen Weg durch die schummrigen Straßen bahnte. Seine Augen spiegelten die Spuren einer durchzechten Nacht wider, aber die Neugier, die seinen Blick begleitete,…
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500 Zeichen als Ballade
Zwischen den Jahren probiere ich immer viel aus. Krempel um in meinem digitalen Wohnzimmer, ändere Formate oder ganze Domains. Für 2024 will ich das Format der „500 Zeichen am Morgen“ gerne weiterführen. Und ergänzen: um Merkmale der Lyrik. Von Balladen nehme ich das singhafte, vom Haiku den Blick auf die Natur der Dinge. Orientieren will…