Frühling in Sagres

Leise startet der Frühling,
kommt aus Sagres angeflogen.

Mit 40 Kilometern am Tag.

Allein gegen die Zeit.
Entflieht Zeitzonen in Australien.
Vorwärts nach Europa, nach Portugal.
Von dort aus nach Altona.

Gefühle, Gedanken, Gedichte, Poesie,
Blätterteig und Außengastronomie.

Langen, warmen Sonnenschein mag jedes Kind.
Erinnert er uns doch daran, dass wir noch lebendig sind.

Ich genieße den Vorfrühling in Hamburg mit heute elf Grad. Ohne Pollenflug – ist auch mal ganz schön.

HSV-Stau

Am Samstag fuhr ich auf der A7 nach Norden, als kurz hinter Bahrenfeld der Verkehr stockte, auf der rechten Seite stands ganz still.

Die Kennzeichen waren mannigfaltig: WL, ROW, H, alle von südlich der Elbe.

Vor der Ausfahrt ‚Volkspark‚ staute sich der Abbiegeverkehr; BMWs aus Winsen drängelten, Harburger SUVs hupten. Chaos.

Kleiner Tipp aus St. Pauli: Fahrt doch Stellingen raus und wieder rauf; denn eure Kumpels aus Pinneberg kommen wohl später — von Norden war alles frei.

Herum

Anna gehörte zu der Art Menschen, die immer um etwas herumgehen müssen, bevor sie umdrehen. Beim Spazierengehen war das ein Baum oder ein Wartehäuschen.

Es gefiel ihr, wenn zumindest symbolisch der eine Weg ein Ende fand – sie ein Ziel ereichte, bevor der Rückweg begann.

Einfach nur umzudrehen war ihr zuwider.

Sonntag hatte sie ihren alten Plattenspieler ausm Keller geholt und angeschlossen. Ein paar Platten aufgelegt, die ihr vertraut vorkamen. „Hier endet nichts“, dachte sie.

Omas Rezept für Blankeneser Grünkohl

Beim Essen und der Politik hört ja bekanntlich der Spaß auf.

Bei meiner Oma in dem kleinen Fischerdorf bei HH, aus dem wir stammen, hört der Spaß beim #Grünkohl auf. Ihr #Rezept hat Zutaten und Auf-gar-keinen-Fall-Zutaten, quasi „Wegtaten“:

  • Frischer Grünkohl (frisch gezupft oder von Lüders)
  • Schmalz (viel)
  • Prise Zucker
  • Schluck Wasser
  • Bauchspeck
  • Kochwürste (2 zum Mitkochen)
  • Kassler
  • #NoPinkel
  • #NoAfd

Alles mindestens 8 Stunden köcheln lassen; am besten 2 Tage.
#500zeichen



Überall Antifa

Dass Politik auch Spaß machen kann, sieht man überall im Netz gerade. Rennradfahrer, Autisten, Bäckergesellen, Weinbauern, entlegene Regionen genauso wie Gamer und IT-Consultants, alle basteln ihre eigenen Antifa-Sticker.

Das ist lustig. Und zeigt: das Sichwehren gegen Rechts ist überall, Antifa eher eine lose Verabredung als Organisation.

Zu welcher Antifagruppe gehörst Du?, überleg mal.

Ich muss mich jetzt sputen, das Demogeld von der Antifa GmbH abholen.

Widerständiges Rosenkohl-Pesto

Ich stehe gestern bei meinem Gemüsehöker kurz unentschlossen herum, da fragt er mich: „Hast Du schon unser Grünkohlpesto probiert?“

Ich staune, und sehe auch so aus. „Man kann aus allem Möglichen Pesto machen — und wer einmal damit anfängt, kauft nie wieder eins im Supermarkt“.

Ich habe heute mein erstes Rosenkohl-Pesto gemacht (Grünkohl war aus).

  • 1 Handvoll Rosenkohl.
  • 1 Chili.
  • 3 Knoblauchzehen.
  • 3 Schubser Olivenöl.
  • 1 Schwarzkümmelöl.
  • 1 kurze Schüttung Sonnenblumenkerne.
  • Viel Parmesan
  • NoAfD.


Inspiriert zu den heutigen 500 Zeichen hat mich ein tolles Demoplakat, dass ich hier anhänge.

Habt einen widerständigen Sonntag,

euer Erik

Auf die Straße

Meine Mutter hat vor zehn Jahren schon gesagt, dass ihre ganze Hoffnung auf der Generation ihrer Enkelinnen liegt.

Nur müssten die auf die Straße statt in Apps vergifteter Schönheit nachzujagen.

Gestern habe ich mit meiner Tochter telefoniert, wir haben uns verabredet zu demonstrieren. So richtig echt auf der Straße, mit ihren Mitschülern.

Hamburg nutzt heute das Iphone nur zur Dokumentation: Hamburg steht auf!

Das hätte meiner Mutter sehr gefallen und ihr Hoffnung gegeben.


Heute sind meine 500 Zeichen ein wenig politischer ausgefallen. Müssen sie auch ab und an, denn dieser Blog entsteht ja nicht im luftleeren Raum.

Mich findet ihr heute auf dem Jungfernstieg, demonstrierenderweise.

… seit dem Aufstehen geht mir ein alter MTV-Jingle im Kopf rum, der sich hartnäckig hält: „Free your mind and the rest will follow“.

In diesem Sinne: wir sehen uns auf der Straße.

& vielen Dank für Dein Interesse.

Nach Hause laufen

Ich bin heute von der Arbeit nach Hause gelaufen.

Das war schön und anstrengend zugleich. Glitschig, eisig, Schneeregen, der mir ins Gesicht bläst.

Mein Bruder brachte mich auf die Idee einen Kopfhörer mitzunehmen. War mir vorher nicht eingefallen.

Und wie das so ist mit Dingen, die man ausprobiert, man fragt sich „warum hab ich das nicht schon früher gemacht?“

Habe Kinder getroffen, die Schneekugeln schoben, größer als sie selbst. Und einsame Schneemänner.

Autogramm

Eben bei Tengelmann in München-Moosach, einem kleinen Supermarkt mit Brezelbäckerei, wie man sie oft in Bayern findet. Ich lege meinen kleinen Einkauf auf das frisch gewienerte Förderband und bezahle mit EC-Karte.

Als die Kassiererin routiniert in einer fließenden Bewegung den Bon und den EC-Beleg aus dem kleinen Drucker zieht, sagt sie ebenso routiniert: „Hier bitte noch ein Autogramm“.

„Für wen?“, frage ich, während ich sie anlächele.
„Fur Michi“, sagt sie und lächelt zurück.

Winterbeobachtungen - 002

Im Winter denke ich an den Sommer. Im Sommer nicht.

Willkommen zu meiner ersten Episode meines Podcasts, der die Serie „500 Zeichen am Morgen“ begleiten soll. Erscheint immer Montags alle vierzehn Tage – so bummelig 2x im Monat.

Ich lese die 500 Zeichen Postings der letzten zwei Wochen vor und erzähle Hintergründe zu den ja sehr kurzen Geschichten.

Vielen Dank an meine drei Supporter, die mir ein Bier oder einen Kaffe ausgeben

Gib auch Du mir einen Kaffe aus – via Ko-Fi

Vorgelesene Postings:

500 Zeichen am Morgen – S01E01

Moderator teilt Alltagsgeschichten, spricht über Bio-Bauer, Segelausflug und wachsende Tulpen. Nächste Episode in zwei Wochen. Danke an die Unterstützer!

In dieser ersten regulären Episode des 500 Zeichen Podcasts begrüßt Erik seine Hörer herzlich und wünscht ihnen ein frohes neues Jahr. Er plant, dieses Jahr wieder regelmäßig zu podcasten und vielleicht auch das ein oder andere Experiment auszuprobieren. Erik ist erstaunt, dass seine Nullnummer bereits 50 Hörer hatte, obwohl er ein relativ unbekannter Podcaster ist. Das Thema des Podcasts sind die 500 Zeichen Artikel, die Erik regelmäßig per Newsletter, Blog, Fediverse, Facebook oder Instagram veröffentlicht. In diesen Artikeln teilt er Gedanken, Anekdoten und kleine Geschichten aus dem Alltag. Manchmal experimentiert er auch mit Gedichten oder Dialogen. Er erklärt, dass seine Supporter ihn ermutigt haben, dass es nicht schlimm ist, wenn mal ein 500-Zeichen-Posting langweilig ist, da bereits in ein oder zwei Tagen ein neues kommen wird, das zur aktuellen Gemütslage passt. Erik freut sich über Feedback von seinen Abonnenten und teilt seine Kontaktdaten für Rückmeldungen mit. Für die ersten 14 Tage des Jahres hat Erik geplant, ein paar 500 Zeichen Postings vorzulesen und über sie zu erzählen. Die ersten beiden Geschichten handeln von einem Blogbeitrag über Wellness als Rebellion und einer Erfahrung in Ägypten, bei der Erik ein Zitat über das Vertrauen in Gottes Plan kennengelernt hat. Erik erzählt auch von einer Begegnung mit dem Biobauern Gunnar und seinen Gedanken über die Qualität von frischer Milch. Schließlich erzählt er von einem Segelausflug durch die dänische Südsee und reflektiert über Erinnerungen und ihre positive Wirkung auf die Stimmung in schwierigen Zeiten. Er beendet die Episode mit der Geschichte von Tulpen in einem Glas, die trotz des Abschneidens weiterwachsen und sich zum Licht hin strecken. Erik bedankt sich bei den drei Personen, die ihn unterstützen, und kündigt an, dass die nächste Episode in zwei Wochen erscheinen wird.

Tulpenleben

Tulpen wachsen auch nach dem Abschnitt weiter. Gemeinsam stehen sie in einer Vase und recken sich zum Licht. Wenn man sie fragte, sie würden sicher sagen, sie wären am Leben.

Und vielleicht wetteifern sie ja miteinander, wer die höchste wird, die schönste, schillerndste.

Und am Ende neigen sich ihre Köpfe nach unten, öffnen sich ihre Blüten und sie erblicken das erste Mal die Wahrheit: dass sie abgeschnitten waren, die ganze Zeit, die sie sich lebendig wähnten.

Morgensegeln

6:00 Uhr: Leinen los Lyø. Kaum Wind.

Das Schiff schlupt leise mit drei Seemeilen/h durch die dänische Sydsee und ich denke mir: so ein Morgen hat was.

Wenige andere Yachten sind so früh unterwegs – der Dunst der Nacht liegt noch näckig über dem nahen Land. Ein paar Kühe stehen schräg an einem Abhang neben mir, während die Mädchen noch im Vorschiff schnorcheln.

Schon um 9:00 laufe ich in Faaborg ein; Einklarieren. Vorher aber gibt es Frühstück – die Crew ist nu auch wach.