Plötzlich verfärbte sich der Himmel grün. Meine Frau sprang vom Küchentisch auf und befahl: „Bring die Kinder ins Auto. Sofort!“ „Aber warum? Was ist los?“, stotterte ich. „Ich erklär’s dir später. Los, beweg dich!“ drängte sie, ihre Stimme scharf wie das Tonatenmesser, das sie immer noch in der Hand hielt. Während ich die Kinder in […]
Schlagwort: Prosa
Dunkerly
In #Dunkerly wird es früh duster zu dieser Zeit des Jahres. Die Touristen, die im Sommer mit Hausbooten die Schleuse zum See verstopfen, sind längst wieder in den Städten, konsumieren. Hier ist man jetzt unter sich. Als der Korrektor der Grundschule ziemlich dun vor die Tür des Pubs trat, hatte es gerade aufgehört zu regnen. […]
Auf ein Jahr des Träumens
Die Natur strebt nach stabilen Zuständen — so auch wir als Teil von ihr. Wenn dann mal kein Land in Sicht ist, ärgern uns absurde Ideen, denen wir versuchen aus dem Weg zu gehen. Was aber, wenn wir Klabauters Stiimme zulassen; uns einlassen? Im Nebel ist jede Richtung gleich richtig. Verstand und Augen nutzlos. Lass […]
Überall Halodris
Heute bin ich von M.s Anruf aufgewacht. Er will sicher über Trump reden, denn er hat es wie immer vorher gewusst. Eigentlich, sagt M., müssten wir den US-Präsidenten wählen, denn in den USA hat er gar nicht so viel Macht. Ins Außen wirkt er viel mehr. Können wir aber nicht. Also, sagt er noch, kümmern […]
20 Books: „Erogene Zone“
Ich liebe Memes – und springe da wie ein Teenager drauf. Heute also 20 books in 20 days. 1/20: Philippe Djian – „Erogene Zone“ (Zone Erogene) So wollte ich lange Zeit werden, wie der Held in Djians Roman. So herrlich hoffnungslos verloren in Leidenschaften. 😉 Djian hat wohl eine ganze Jungengeneration der #GenX in den […]
1 Jahr 500 Zeichen
Ein Jahr #500Zeichen im Fediverse und im Blog. Was als kleines Formatexperiment begann, ist immer noch eines, nur dass mehr als 250 Menschen den mehrtäglichen Posts per Newsletter oder bei Mastodon folgen. Fünf von euch haben mich bei SteadyHQ oder Ko-Fi sogar mit nem Kaffeegeld versorgt. Dazke dafür. Ich überlege, ob ich das Format überarbeiten […]
Index: „Einhand um die Welt“ von Joshua Slocum In dem schönen Land Nova Scotia, einer Meeresprovinz, erhebt sich ein Gebirgszug namens North Mountain, der einerseits auf die Bay of Fundy und andererseits auf das fruchtbare Annapolis-Tal blickt. Auf dem Nordhang des Gebirges wächst robuste Fichte, perfekt für den Schiffsbau, aus der schon so viele Schiffe […]
Einhand um die Welt
von Joshua SlocumOriginaltitel: „Sailing Alone Around the World“Übersetzung von Erik Hauth (blog.ring2.de); tlw. unterstützt von AIIllustrationen: Thomas Fogarty, George Varian Kapitel 1: Abstammung Neuengland mit Hang zum Yankee-Doodle – Jugendliebe Meer – Kapitän der Northern Light – Verlust der Aquidneck – Rückkehr aus Brasilien im Kanu Liberdade – Das Geschenk eines „Schiffes“ – Der Wiederaufbau […]
Gegen Mitternacht zog der Nebel wieder zu, dichter als je zuvor. Man konnte fast „darauf stehen“. So ging es einige Tage lang weiter, und der Wind nahm zu, bis auf Orkanstärke. Die Wellen schlugen hoch, doch ich hatte ein gutes Schiff. Dennoch fühlte ich mich in dem düsteren Nebel einsam, wie ein Insekt auf einem […]
Hemingway meets St. Pauli
Was macht ein AI-Modell mit der Anweisung, einen jungen Amerikaner statt nach Paris nach Hamburg St. Pauli verschlagen zu lassen? Tl;dr: AI kann keinen Hemingway schreiben; einzelne Passagen, leicht reduziert, sind aber brauchbare Vorlagen. Hemingway besucht St. Pauli: „Die Überreste der durchzechten Nacht klebten wie Schatten an ihm, die Erinnerungen an die Reeperbahn, die in […]
Gölj
Es war früh. Das Watt und der Himmel gingen ohne Horizont ineinander über. Von dunklem in helles Grau. Noch war niemand unterwegs, er hatte die Stille vor Sonnenaufgang für sich allein, als sein Stiefel im Schlick stecken blieb. So sehr er sich anstrengte, er bekam ihn nicht frei. Hinter ihm legte etwas seine warme Hand […]
Henry in Berlin
Henry Müller könnte ein amerikanischer Mittzwanziger sein, der aus Paris kommend auf seiner Europatour 1998 das Nachwende-Berlin entdeckt und sein schillernd-schäbiges Nachtleben: „Der KitKat Club war mehr als nur ein Ort des Vergnügens – er war ein Spiegelbild der menschlichen Natur, ein Ort, an dem die Dunkelheit und das Licht, die Lust und der Schmerz […]