Schlagwort: ecriture automatique

  • Bunter Fleck

    Bunter Fleck

    Nieselregen, sieben Grad. Ich habe heute Morgen meinen frisch gepressten Kaffe von der provisorischen Arbeitsplatte gefegt. Glücklicherweise sieht der Fußboden in der Küche nur so aus als sei er aus Holz. Er ist aus Vinyl, dem Stoff aus dem früher Träume waren und Nummer 1 Hitalben. Ich sitze nun also mit meinem zweiten ersten Kaffe…

  • Auf ein Jahr des Träumens

    Auf ein Jahr des Träumens

    Die Natur strebt nach stabilen Zuständen — so auch wir als Teil von ihr. Wenn dann mal kein Land in Sicht ist, ärgern uns absurde Ideen, denen wir versuchen aus dem Weg zu gehen. Was aber, wenn wir Klabauters Stiimme zulassen; uns einlassen? Im Nebel ist jede Richtung gleich richtig. Verstand und Augen nutzlos. Lass…

  • Superman-Mond

    Gestern flog Superman am Supermond vorbei. Er wäre gut zu sehen gewesen, wenn es in der kleinen Stadt nahe der Metropole nicht bewölkt gewesen wäre. Was hat der Dunst mich noch verpassen lassen?, frage ich besorgt die fallenden Blätter vor meinem Fenster. Sie können es gerade nicht fassen, dass ihr Ast sie bei 19 Grad…

  • 1 Jahr 500 Zeichen

    1 Jahr 500 Zeichen

    Ein Jahr #500Zeichen im Fediverse und im Blog. Was als kleines Formatexperiment begann, ist immer noch eines, nur dass mehr als 250 Menschen den mehrtäglichen Posts per Newsletter oder bei Mastodon folgen. Fünf von euch haben mich bei SteadyHQ oder Ko-Fi sogar mit nem Kaffeegeld versorgt. Dazke dafür. Ich überlege, ob ich das Format überarbeiten…

  • Bumshell

    Der längste Tag. Ich saß noch um zehn Uhr abends am See unten im Park und schaute den Bäumen beim sein zu. Wie dicht und grün alles ist, auf dem Höhepunkt – trotz Regenmangels. Nachts – es war kurz dunkel – wischte gleissendes Weiß über meine Augen. Erst im Traum, dann ganz wach. Das Haus…

  • Mopo und Konstanze

    „Konstanz ist eine hübsche Stadt am Bodensee, … Konstanz ist aber auch etwas, was sich jeder Trainer … wünscht“ — Artikeleröffnungen sind eine heikle Sache. Versemmelt man schon den Anfang, verteilen viele Leser schnell „Prügel“ (Bayern), und das macht „Aua“ (Westfalen). Was die Mopo hier geritten hat? Vielleicht der Gedanke an ein „Sargleben“. Ist nicht…

  • Spülmaschinenhöchststrafe

    Spülmaschinenhöchststrafe

    „Wieso kriegen alle Familien dünne und ausgerechnet wir bekommen die dicke Französin?“, fragt B. „Ich muss dieses Reiki mal ausprobieren“, antworte ich. „Wieso bin ich eigentlich immer derjenige, die die Maschine einräumen muss?“, denke ich laut. Und rufe dann „Scheiße “ — merke gerade, die Spülmaschine ist sauber. Ausräumen und dann Einräumen: Höchststrafe. Das Telefon…

  • Negatives Tropenfieber

    Woran merkt man eigentlich, dass man sich eine Tropenkrankheit eingefangen hat? „Man sollte schonmal in den Tropen gewesen sein. Am besten kürzlich“, sagt M. auf meine komische Frage. Ich glaub ich hab das Gegenteil von Fieber. Mir ist kalt, trotz 21 Grad am Morgen. HHer Hochsommer eigentlich. Auch wache ich so früh auf, das ich…

  • Heute nur Scholle

    Morgens um 8:00 trudeln die Fischer langsam ein; ich merke das an den schlurfenden Schraubengeräuschen, die mich – zuverlässiger als ein Wecker – aus der Koje treiben. Am Fischersteg stehen schon die ersten Kunden. Heute werden sie wieder nur Klischen und Schollen bekommen, wie schon seit Monaten. „Heute kein Dorsch?“, fragt einer. „Heute nicht, die…

  • Kieler Arie

    Heute erst um 10:00 Frühstück. Das Pfeifkonzert der Vögel erinnert mich an eines, das selten ist in diesem stillen Hafen. Es ist Kieler Woche. Von Gegenüber aus Schilksee wehen Bässe herüber. Doch etwas gesellt sich zum Wummern dazu. Wolfgang hat Gäste an Bord. Einer übt Opern, denn er singt katzenhaft-operesk die Nationalhymne. Vietnam schießt derweil…

  • 500 Zeichen am Morgen

    Der Morgen passt in 500 Zeichen, oder besser: passt der erste Gedanke morgens in ein Posting mit 500 Zeichen? Das habe ich mich gefragt und testweise ein neues Morgenseiten-Format kreiert, das in ein Mastodon Posting passt (deswegen auch der Hashtag #500zeichen). Inzwischen mache ich das seit eineinhalb Jahren. Den ersten Band hälst Du in der…

  • Eröffnet Schutzbereiche

    Ich habe heute morgen noch im Bett in einem Urteil gelesen. Ich bin kein Jurist, auch deswegen kommt das eigentlich so gut wie nie vor. Was mir auffiel: juristische Sprache kann sehr poetisch sein. Vor allem wenn das Grundgesetz beteiligt ist. Dessen Artikel können nämlich „Schutzbereiche öffnen“, in denen Menschen nicht eingeknastet werden dürfen, nur…

  • Danke Jean-Luc

    Ich bin die Tage wirklich emotional geworden. Ein alter Freund hat aufgehört, ist quasi in Rente gegangen – diesmal für immer. Denn da war er schon einmal. Im Ruhestand. Ich habe 1994 mit einem alten Schulfreund bei meiner Mutter zuhause auf dem Sofa gesessen und die letzte Doppelfolge von „Star Trek the Next Generation“ angesehen.…

  • Zwei Möwen

    Ein kleines Experiment. Eine kleine Oster-montägliche Aufgabe an mich und an ChatGPT: „Schreibe einen Text im Stile der Ecriture Automatique. Stelle dir vor, du beginnst an einem Ostermorgen an der See und betrachtest Möwen. Assoziiere frei weiter…“ Eriks Morgenseite dazu: Zwei Möwen stürzen sich auf ein weggeworfenes halbes Fischbrötchen, als die Sonne über der Ostsee…

  • Charly

    Nichts gegen Prunk. Nur einen Buchstaben vom Punk entfernt; ich würde euch beiden erliegen. Könige geben Audienzen und sich neue Namen. Dich so zu sehen, Hamburg, so aufgeregt. Schlimm. Manchmal kann es ruhig kurz sein. Ich habe keinen König, und das ist gut so. Warum sollte ich mir einen anschauen? Etwas, das grösser ist als…

  • Erst mal n Kaffe

    Guten Morgen, Ich hoffe du bist gut hochgekommen heute. „Erstmal n Kaffe“, twittert ein Bekannter von mir immer als erstes. Ohne das zweite E, so wie man ihn in Hamburg spricht. Ein wenig weiter nördlich, so lernte ich gestern von einem alten Bloggerkumpel, trinkt man Espresso mit Kardamom. Man mag es offenbar exotisch in Schleswig-Holstein.…

  • Ertrinken in Dir

    In zwei oder drei Milliarden Jahren wird unsere Milchstraße mit dem Andromeda-Nebel fusionieren. Sie werden ein paar Jahrhundertmillionen umeinander hertanzen und dann verschmelzen. „Zwei oder drei Milliarden?“, du willst es ganz genau wissen. „Sag ich doch, zwei oder drei Milliarden“, antworte ich. Und kein Schwein wird sich daran erinnern, dass die Dinger Milchstraße und Andromeda…

  • Vierter Versuch: Literatize yourself

    “Glaubst Du wirklich, das Wirken der Welten ließe sich durch 13 teilen?” Wir erfinden mich gemeinsam, neu.Entfernen die Züge der Jugend.Ändern wir auch die Welt?Ja. Und mich nebenbei mit. Ich putze meine Zähne,Der Spiegel schaut mir ins Gesicht.Lächle mich an, und suche,Aber Ewigkeit sehe ich nicht.

  • Zwei Rillen

    27. Januar Der Kaffee dampft gemütlich in der Küche, als ich mein Bewusstsein verliere. Das weiss ich noch, das mit dem Kaffee, auch weil ich mir dabei zusehen kann, wie ich auf dem Boden aufschlage. Ich sehe mich nicht von Außen, wie Augenzeugen das im Fernsehen so berichten, wenn mal wieder das Leben nach dem…

  • Schwarz weiß

    Inzwischen hatte er sich beinahe daran gewöhnt, daß die Cherrytomaten vor ihm auf dem Tisch wie Sauerkirschen aussahen. Die abgeschnittene Hortensie wuchs nicht mehr, anders als Tulpen in ihrem feuchten Grab. So öffentlich tot, dass er sich nun, da „der Zustand“, wie er ihn nannte, seit mehreren Tagen anhielt, nicht erinnern konnte. An ihre Farbe.…

  • Knöf.

    Mit der Kraft ist das so eine Sache, sagte mein Großvater immer. Sie gehorcht nur wild, steckt fest in eines Mannes Arm. Deswegen nennt man viele von ihnen vielleicht auch Armee?, wer weiß.   Was ich weiß: sie vergeht. Ist im übernächsten Dorf so wenig zu spüren, wie im Übermorgen.

  • Nach draussen schauen

    Schau doch Mal raus, Kleines. Es regnet draussen. Hej, ein Bambus hat den Winter nicht überstanden. Wir haben es nicht mehr weit, dann ist es geschafft. Alles wird grün. Und die Erinnerung an das Zehrende schwindet, wie bei jeder Geburt.

  • Jeder Atemzug

    Jeder Atemzug, So einzigartig wie ein Flügelschlag. Und der Himmel schweigt

  • Aufstehverbot

    Es ist ein nasskalter Tag, die Wolken hängen tief über den glänzenden Dächern der Stadt, als ich mich gegen Mittag aus dem Bett schäle. Das Herunterwerfen meiner Decke war schon eine Überwindung, das Heraussteigen aus der Mulde, in der ich die letzten 12 Stunden verbracht habe, ist eine Quälerei. Statt Tanzverbot sollte es am Karfreitag…

  • Marzipanmond

    Mandelsplitter bohren sich durch sein Herz. Süß und schwer. ### Links von ihm flüstert eine vertraute Stimme die Wettervorhersage. Ich kann nichts mehr essen, nichts Süßes mehr sehen. Bedauern überfällt ihn – so plötzlich, dass er anfängt laut zu lachen. Zuviele. Sie waren zuviele.

  • Immer. Immer noch.

    „Würde mich interessieren,  ob Du mich noch liebst?“ „Wozu?, um mir wieder das Herz zu brechen?“ „Ja. Ich kann nicht anders „

  • Irgendwann

    Irgendwann treffe ich eine Frau, die verrückt genug ist, mir zu glauben. Die mich nicht beschützt, sondern eine Räuberleiter macht, damit wir über die Mauer klettern können.

  • Sterne ohne Maß

    Maß halten ohne Punkte zu zählen, das ziemt sich. Ziel erreicht. Die inneren Kontrolleure haben immer recht. Das war die Regel bis gestern. In mir ist genug Liebe für drei Kerle. Und wenn die Rauhnacht ihren schwarzen Mantel über die Stadt legt, will ich nichts mehr essen. Nichts trinken. Der Mund bleibt trocken. Keine Wärme…

  • Geliebte Wut

    Die Wut, von der er gar nicht sagen konnte, woher sie so plötzlich gekommen war, verzog sich aus seinem Bauch. Zurück blieb ein leichter Druck um seinen Magen, unmöglich war der mit Schmetterlingen zu verwechseln. Ob es am November lag, hatte er sich schon oft gefragt. Andere Menschen verliebten sich im Frühling, der passte viel…

  • Olafs Sinneswandel

    Die nasse Hand aus Westen streicht über die Stadt, es regnet dicke Tropfen von der Seite. Blätter stoben aufgeregt in Richtung Centrum. Wer weiss, was sie von dort mitbringen, wo der blanke Hans wohnt.

  • Ein wenig Blut geleckt

    Was ist schon ein wenig Blut gegen Dein Leben; Wenn es ginge, ich hätte Dich gewarnt; Der Saft ist süß und die Hand gewaltig. Die Welt spiegelt sich in der See; Und nur der Wind vermag meine Wirklichkeit zu zeigen, Und kräuselt die Deine. Es kommt mir vor, Du lebtest dort, Gut zu sehen und…

  • Lord Liberty

    Ich schaue mir enttäuscht die Fotos auf meinem iPad an, die trotz Filter nicht in der Lage sind, die nette Abendstimmung auch nur annähernd einzufangen. Alles düster und mittendrin prangt ein kleiner heller Punkt. So kann ich das niemals in meine Timelines posten. Die Leute denken ja, ich hätte mein Auge für Motive verloren. Das…

  • Weiß

    Weiß. Überall weiß. Kein Schatten fällt, mit sechzig Watt strahlt weißes Licht aus einer weißen Lampe auf weiße Tapete. Den Strom beziehen sie aus roten Wasserfällen. Lokale Elektronen. Und die rote Lampe des Rauchmelders prüft alle 360 Sekunden. Sich selbst, und dass es soweit klar bleibt. In diesem weißen Raum, made in China.

  • Und niemand blüht für Dich!

    Es war 11:15 Uhr an einem Sonnabend-Morgen-Vormittag, an denen man das Frühstück so lange wie möglich hinaus dehnt, weil die Woche in einem steckt, und der Nachhall der Belohnung von gestern. Muskeln, noch betäubt von der Flasche mallorquinschen Rotweins, dämmern noch, in Erwartung der Pflichten, die ein Sonnabend morgens so mit sich bringt, die noch…

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